Geheimwissen
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Geheimwissen
Hier möchte ich alle Storys aus den Papierhaufen sammeln! Alle sind -lich eingeladen sich daran zu beteiligen!
Würde mich freuen, wenn jemand mithilft!
Liebe Grüße,
Soana
bitte auf antworten klicken ;-)
Geheimwissen Story 1
Unter
anderem hast du eine Seite des Buches "Schriften großer Denker aus der
Epoche der Veränderungen" gefunden. Ich werde dir sagen worum es sich
dabei handelt. Also höre gut zu und gib acht, denn jedes Wort könnte von
großer Wichtigkeit sein!
Silbrig glänzende Fäden schweben durch die
Lüfte, so als seien sie lebendig. Einige trennen sich, andere finden
zueinander und verflechten sich, so wie das Geäst alter Bäume.
Sprösslinge gehen aus ihnen hervor und führen den unendlichen
Lebenszyklus dieser unerklärlichen Masse von Fäden weiter.
Nicht
allzuweit, im Halbdunkel der tanzenden Schatten, stand eine Frau – die
große Scheara. Eine Schöpfung des Schöpfers selber. Verkörperung seines
Ideals. Liebreizend und makellos war ihr Antlitz, nur ihre Augen
verrieten ihre unergründliche Weisheit und ihr Alter.
Nachdenklich
betrachtete sie die silbrigen Fäden. Sanft und zart waren ihre
Berührungen mit diesem Geflecht, so als wolle sie es liebkosen.
Seit
einigen Epochen schon war das Schicksalsgewebe unruhig. Es war
schrecklich, mit ansehen zu müssen, was die Zukunft bringen würde und zu
wissen, dass es unvermeidlich war.
Scheara blickte einen der Fäden
entlang und sah ein kleines Mädchen vor einem Kamin. Die junge Magmarin
blickte stumm in die tanzenden Flammen. Doch ihre Augen waren nicht die
eines gewöhnlichen Kindes. War sie wirklich eine Magmarin?
An einem
anderen der Fäden ziehend, las Scheara die Vergangenheit…
Vor langer
Zeit, als die Welt vom Chaos erobert wurde, sollten sich Magmaren und
Menschen mit allen anderen Rassen vereinigen, die auf den Kontinenten
Ogrij und Khair wohnten, um die Armeen der Untoten zu vernichten, die in
ihrer Welt Schaden verursachten. Damals sahen weder sie noch der
Schöpfer in den Verflechtungen des Zeitgewebes den unendlichen Krieg,
der zwischen diesen beiden Rassen ausbrechen sollte. Ära um Ära, Epoche
um Epoche wurden Tausende blutiger Kämpfe geführt. Und heute haben alle
vergessen, was einst die Ursache war.
Das Gewebe zuckte und färbte
sich purpurn, und Scheara blickte wieder auf das Kind. Ihr Spielzeug,
ein kleiner P’hadd aus Plüsch, begann in ihren Händen zu schwelen und
schließlich zu schmelzen. Es war nun schon das zweite Mal, das so etwas
passierte.
Scheara wandte sich nachdenklich ab und fuhr fort das
Gewebe zu lesen.
Eine junge Magmarin focht einst gegen einen jungen
Menschen. Ihr Kampf war hart und leidenschaftlich. Doch der Schöpfer
umgab die jungen Krieger mit unsichtbaren Fäden und verwob ihr Schicksal
zu einem. Zorn und Hass wichen dem, was mit dem neuen Band geboren
wurde – die Liebe.
Doch ihre eigenen Völker wollten nichts davon
erkennen, und schließlich wurden sie fortgejagt und verbannt. Gemeinsam
machten sich die Verbannten auf den Weg und fanden Zuflucht an einem
vergessenen Ort. Ein Jahr verging, und ihre Liebe gebar einen neunen
Spross.
Kari, zur Hälfte Mensch und Magmar, verkörperte die Harmonie.
Sie war sowohl Licht, als auch Dunkelheit, Reinheit, wie auch Chaos,
Liebe und Hass. Und mit ihr würde eine neue Ära entstehen.
Scheara
blickte weiter in die Zukunft und sah, dass Menschen und Magmaren
vergehen würden. Das Schicksalsgewebe, geflochten vom Rad der Zeit,
würde einen neuen Zyklus schaffen, in dem der Mensch-Magmar in der Welt
herrschen würde. Denn so lautet die Prophezeiung.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
anderem hast du eine Seite des Buches "Schriften großer Denker aus der
Epoche der Veränderungen" gefunden. Ich werde dir sagen worum es sich
dabei handelt. Also höre gut zu und gib acht, denn jedes Wort könnte von
großer Wichtigkeit sein!
Silbrig glänzende Fäden schweben durch die
Lüfte, so als seien sie lebendig. Einige trennen sich, andere finden
zueinander und verflechten sich, so wie das Geäst alter Bäume.
Sprösslinge gehen aus ihnen hervor und führen den unendlichen
Lebenszyklus dieser unerklärlichen Masse von Fäden weiter.
Nicht
allzuweit, im Halbdunkel der tanzenden Schatten, stand eine Frau – die
große Scheara. Eine Schöpfung des Schöpfers selber. Verkörperung seines
Ideals. Liebreizend und makellos war ihr Antlitz, nur ihre Augen
verrieten ihre unergründliche Weisheit und ihr Alter.
Nachdenklich
betrachtete sie die silbrigen Fäden. Sanft und zart waren ihre
Berührungen mit diesem Geflecht, so als wolle sie es liebkosen.
Seit
einigen Epochen schon war das Schicksalsgewebe unruhig. Es war
schrecklich, mit ansehen zu müssen, was die Zukunft bringen würde und zu
wissen, dass es unvermeidlich war.
Scheara blickte einen der Fäden
entlang und sah ein kleines Mädchen vor einem Kamin. Die junge Magmarin
blickte stumm in die tanzenden Flammen. Doch ihre Augen waren nicht die
eines gewöhnlichen Kindes. War sie wirklich eine Magmarin?
An einem
anderen der Fäden ziehend, las Scheara die Vergangenheit…
Vor langer
Zeit, als die Welt vom Chaos erobert wurde, sollten sich Magmaren und
Menschen mit allen anderen Rassen vereinigen, die auf den Kontinenten
Ogrij und Khair wohnten, um die Armeen der Untoten zu vernichten, die in
ihrer Welt Schaden verursachten. Damals sahen weder sie noch der
Schöpfer in den Verflechtungen des Zeitgewebes den unendlichen Krieg,
der zwischen diesen beiden Rassen ausbrechen sollte. Ära um Ära, Epoche
um Epoche wurden Tausende blutiger Kämpfe geführt. Und heute haben alle
vergessen, was einst die Ursache war.
Das Gewebe zuckte und färbte
sich purpurn, und Scheara blickte wieder auf das Kind. Ihr Spielzeug,
ein kleiner P’hadd aus Plüsch, begann in ihren Händen zu schwelen und
schließlich zu schmelzen. Es war nun schon das zweite Mal, das so etwas
passierte.
Scheara wandte sich nachdenklich ab und fuhr fort das
Gewebe zu lesen.
Eine junge Magmarin focht einst gegen einen jungen
Menschen. Ihr Kampf war hart und leidenschaftlich. Doch der Schöpfer
umgab die jungen Krieger mit unsichtbaren Fäden und verwob ihr Schicksal
zu einem. Zorn und Hass wichen dem, was mit dem neuen Band geboren
wurde – die Liebe.
Doch ihre eigenen Völker wollten nichts davon
erkennen, und schließlich wurden sie fortgejagt und verbannt. Gemeinsam
machten sich die Verbannten auf den Weg und fanden Zuflucht an einem
vergessenen Ort. Ein Jahr verging, und ihre Liebe gebar einen neunen
Spross.
Kari, zur Hälfte Mensch und Magmar, verkörperte die Harmonie.
Sie war sowohl Licht, als auch Dunkelheit, Reinheit, wie auch Chaos,
Liebe und Hass. Und mit ihr würde eine neue Ära entstehen.
Scheara
blickte weiter in die Zukunft und sah, dass Menschen und Magmaren
vergehen würden. Das Schicksalsgewebe, geflochten vom Rad der Zeit,
würde einen neuen Zyklus schaffen, in dem der Mensch-Magmar in der Welt
herrschen würde. Denn so lautet die Prophezeiung.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 2
Es
handelt sich um die Handschrift eines unbekannten Autors. Es ist die
Geschichte eines jungen Menschen, namens Jarusch.
Sie handelt davon,
dass Jarusch des ewigen Kampfes gegen die Magmaren müde war und sich auf
die Suche nach anderen Völkern machte, um mit ihrer Hilfe den Frieden
für Menschen und Magmaren zu bringen.
Auf seiner Suche durchquerte er
eine Wüste, fern seiner Heimat. Dem Tode nahe, sandte er ein Stoßgebet
an die Götter und bat darum, ihn nicht verdursten zu lassen. Daraufhin
erschien ihm ein Brunnen, doch schien er ausgetrocknet zu sein. Jarusch
verfluchte die Götter für diese Boshaftigkeit, doch dann erhob sich ein
Sandsturm aus der Mitte des Brunnens und nahm die Form eines riesigen
Wesens aus Sand an. Das fremde Wesen fragte Jarusch, warum er ihn
geweckt habe. Jarusch erzählte von den langen Kämpfen zwischen Menschen
und Magmaren und bat das Wesen um seine Hilfe. Doch der Sandriese
sprach, dass die Zeit noch nicht gekommen sei, in der Menschen und
Magmaren auf die Sandriesen treffen würden. Doch sei es an der Zeit,
Menschen und Magmaren im Kampf gegen die Diener des Chaos zu vereinen.
So brachte er Jarusch zurück in seine Heimat und lies ihn alles
vergessen. Alles, bis auf die ihm auferlegte Mission, gemeinsam mit den
Magmaren das Chaos zu bekämpfen.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
handelt sich um die Handschrift eines unbekannten Autors. Es ist die
Geschichte eines jungen Menschen, namens Jarusch.
Sie handelt davon,
dass Jarusch des ewigen Kampfes gegen die Magmaren müde war und sich auf
die Suche nach anderen Völkern machte, um mit ihrer Hilfe den Frieden
für Menschen und Magmaren zu bringen.
Auf seiner Suche durchquerte er
eine Wüste, fern seiner Heimat. Dem Tode nahe, sandte er ein Stoßgebet
an die Götter und bat darum, ihn nicht verdursten zu lassen. Daraufhin
erschien ihm ein Brunnen, doch schien er ausgetrocknet zu sein. Jarusch
verfluchte die Götter für diese Boshaftigkeit, doch dann erhob sich ein
Sandsturm aus der Mitte des Brunnens und nahm die Form eines riesigen
Wesens aus Sand an. Das fremde Wesen fragte Jarusch, warum er ihn
geweckt habe. Jarusch erzählte von den langen Kämpfen zwischen Menschen
und Magmaren und bat das Wesen um seine Hilfe. Doch der Sandriese
sprach, dass die Zeit noch nicht gekommen sei, in der Menschen und
Magmaren auf die Sandriesen treffen würden. Doch sei es an der Zeit,
Menschen und Magmaren im Kampf gegen die Diener des Chaos zu vereinen.
So brachte er Jarusch zurück in seine Heimat und lies ihn alles
vergessen. Alles, bis auf die ihm auferlegte Mission, gemeinsam mit den
Magmaren das Chaos zu bekämpfen.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 3
Es handelt sich dabei um
eine Schrift aus dem „Archiv des Weltalls“. Sie erzählt von einer
fremden Welt, genannt Selir, und deren Bewohner, den Hommen.
Diese
wunderschönen zottigen Wesen wechselten ihre Fellfarbe je nach
Gemütszustand. Rot spiegelten Aggressionen wider, ein blauer Homme ging
seinen Gedanken nach, trug ein Homme gelbes Fell, so war er verliebt.
Die
Hommen ernährten sich ausschließlich von Pflanzen, die es in ihrer
Welt, Selir, in Hülle und Fülle gab. Flüsse und Seen, mit kristallklarem
Wasser, dichte Wälder und saftig grüne Wiesen schmückten die Welt der
Hommen, in der ewiger Sommer herrschte.
Die Hommen hatten sich auf
den Abbau und die Bearbeitung von Edelsteinen spezialisiert und liebten
die verschiedensten Veredelungen. Sie schufen wunderbare Armbänder,
Diademe, Ringe und Halsketten. Nicht aus Habgier, nein, sie erfreuten
sich allein an der Schönheit ihrer Geschmeide.
Doch als der große
Krieg der obersten Wächter, gottgleiche Wesen, ausbrach, wurde auch die
Welt Selir nicht verschont. Sie wurde zur Arena des Kampfes zwischen den
Chaosdienern und dem Meeresgott Sean, gemeinsam mit Eistrin, Gott des
ewigen Eises.
Der Kampf dauerte viele Zeitalter und am Ende schien
es, als würden die Chaosdiener gar den Sieg erringen. Doch Sean sammelte
all seine Kräfte und rief die Geister der Meere herbei. Zugleich
beschwor Eistrin die Geister des Eises. Eine unvorstellbare
blau-schwarze Schaumwelle brach über Selir hinweg und erstarrte
augenblicklich zu Eis. So wurden die Chaosdiener unter dem Eis begraben,
und der Kampf war vorbei. Doch wurde aus der einst blühenden Welt Selir
ein Grab aus Eis.
So konnten die Hommen ihre Werke niemals Bewohnern
anderer Welten zeigen, denn sie alle fielen dem großen Krieg zum Opfer,
und Ihre Talente bleiben ein ewiges Geheimnis und verborgen im ewigen
Eis.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 4
Es handelt es sich hierbei um das Tagebuch eines
Magmaren, der in Gefangenschaft bei den Menschen geriet. Er berichtet
von Qualen der Folter, die ihm angetan wurden um an das Geheimnis der
Bändigung der Atscha-Fledermäuse zu gelangen. Doch er blieb standhaft
und ertrug die Qualen. Irgendwann hatten es die Menschen aufgegeben und
seinen Tod beschlossen. So hatte er am Ende doch gesiegt und hieß den
Tod willkommen. Doch höre selbst und wisse, jedes Wort könnte wichtig
sein:
Überall herrscht völlige Finsternis. Ich bin in einer Höhle
mit hohem Gewölbe. Die Luft ist muffig und das Atmen fällt schwer. Nach
meiner Gefangennahme wurde ich hierher gebracht. Die Menschen wollen
von mir das Geheimnis zur Zähmung der Atscha-Fledermäuse erfahren. Sie
haben sogar einen Magmaren gefunden, der ihnen dabei hilft und die Worte
übersetzt. Elender Schuft und Verräter!
Sie wollen mich foltern,
um an das Geheimnis zu kommen. Ich fürchte mich. Ich habe nur die
Hoffnung, dass mein Wille stärker ist als die Geduld der Menschen.
Ich
bin jetzt den dritten Tag hier. Mein Körper ist eine einzige
schmerzende Wunde. Doch konnte ich heute wenigstens dem Verräter ins
Gesicht spucken. Ein kleiner Triumpf für mich, auch wenn ich danach
erneut Schläge einstecken musste – das war es Wert!
Ihr Götter,
nie hätte ich angenommen, dass die menschliche Fantasie so schrecklich
sein kann… Sie haben mich in eine Stahlkiste zusammen mit abertausenden
Insekten gesteckt, die eine einzige wabernde Masse war.
Zusammengeschmolzen zu einem Organismus, der über meinen Körper wogte
und sich vom Blut meiner Wunden ernährte.
Mir wird immer noch
übel, wenn ich an die ganzen Insekten denke. Als sie mich gestern aus
der Kiste geholt haben, habe ich mich auf die Stiefel des Verräters
übergeben. Unbändiger Hass spiegelte sich in seinem Gesicht wider, und
ich bekam wirklich Angst. Doch lasse ich mich nicht von ihnen brechen.
Niemals werde ich das Geheimnis der Atscha-Fledermäuse preis geben. Die
Folgen wären unvorstellbar!
Ich verliere den Verstand… mir tut
alles weh. Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt schon hier bin. Sie haben
meinen Körper mit langen Schnitten überseht. Ich zählte bis 54, dann
verlor ich das Bewusstsein. Zuletzt kamen mir die Erinnerungen an die
Arena von Dartrong, in der junge Magmaren zu Kämpfern ausgebildet
werden. Bilder großer Kämpfe und jubelnder Krieger, gefallener Freunde,
meine erste Kriegsaxt, die erste Schatulle, die ich mit meinem Vater
aufbrach und das edle Sorb, das ich zu meiner Hochzeit geschenkt bekam,
tauchten in meinem Geiste noch auf und erinnerten mich daran, dass ich
dies alles schützen muss, indem ich schweige.
Ich bin am Ende
meiner Kräfte. Anstelle von Blut fließt nur noch Schmerz durch meine
Adern. Der verräterische Magmar verlor heute seine Beherrschung und
befahl meinen Tod. Er wusste, dass ich nicht sprechen würde und wurde
darüber fast wahnsinnig.
Ich habe immer geglaubt, der Tod sei etwas
Schreckliches. Doch nun heiße ich ihn willkommen. Schrecklicher als der
Tod ist nur die Zeit, die man wartet. Minuten scheinen zur Unendlichkeit
zu werden. Dieses Tagebuch war mein letzter Freund. Ich gehe mit
Hoffnung und dem Glauben an alles Heilige, was in meinem Leben war und
was noch wird...
Ich höre Schritte, jemand kommt. Endlich...
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 5
Dabei handelt es sich um eine Ballade eines fahrenden Sängers. Sie heißt „Die letzte Nacht“.
Über Sodvais herrscht das Unwetter,
kreist der Schneesturm im wilden Tanz
An der Schwelle eines neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.
In den Dörfern wirken frohe Hände,
rodeln Kinder den lieben, langen Tag.
Und wie Gold glänzen Kugeln und Sterne
an der Tanne immergrünem Zweig.
Und der blaue Rauch steigt in die Lüfte,
und im Ofen liegt schläfrig die Glut,
frisches Brot verströmt seine Düfte,
über Sodvais bricht Dunkel herein.
Doch auf einmal verstummt alles Leben,
eilt ein Wächter erschöpft in den Hof,
fällt entkräftet nieder vor dem Ält'sten,
nur ein Wort noch: "Krofdor!" - Er ist tot.
Und die Alten beten in den Hütten,
Und das Volk steht stumm wartend davor,
Kinder lassen schnell ihr Spielzeug fallen,
auf dem Hof, auf der Eisbahn, am Tor.
Trotz der Schlösser, trotz aller Türen
dringt die wilde Schar in den Hof,
hundert Krofdors, verachtet, gemieden,
säen Tod und Verderben im Dorf.
Nur der Kampfgeist herrscht in ihren Köpfen,
Schwertgeklirr durch die Stille erklingt,
Über Dächern liegt die Glut des Leidens,
wie der Kampf es allzeit mit sich bringt.
Etwas liegt im Wahrsinn des Kampfes,
in dem wilden Tanz dieser Schlacht,
in der stillen Raserei der Augen
paart sich Ruhe mit Leidenschaft.
Und die Krofdors zogen aus dem Dorfe,
nahmen mit sich den Sieg und den Schatz.
Sie bewiesen den Willen zur Freiheit,
lieben sie mehr als jedes Gesetz.
Und in Sodvais herrscht das Unwetter,
wieder dreht sich der Schneesturm im Tanz,
und am ersten Tag des neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.
Wieder eilt die Zeit wie im Fluge,
kommt der Kampf und zieht wieder davon.
Doch noch immer trägt die schwere Bürde
dieses stolze, unbändige Volk.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 6
Dir
ist eine Schrift, geschrieben kurz vor dem Tode, mit sehr
ungewöhnlichem Inhalt in die Hände geraten. Hör aufmerksam zu, Krieger,
und achte auf jedes meiner Worte.
Wie soll man leben, wie
existieren, wenn man in der Fäule einer stinkenden Kloake geboren ist?
Wenn vom ersten Tag des Lebens dich deine Herkunft, dein Aussehen, deine
Zugehörigkeit zu dieser schrecklichen Ansammlung des Elends, das sich
Chaos nennt, quält. Deshalb habe ich mich entschieden zu sterben. Ich
werde lieber sterben, bevor sie beginnen, mich in allen Weisheiten und
Fertigkeiten auszubilden, die ein wahrhafter Kämpfer, ein Chaosdiener
beherrschen soll. Noch bin ich jung, fast zu klein, als dass mich nach
dem Verständnis der höchsten Obrigkeit Fragen über die Eroberung der
nächsten Welt, den Krieg für die Vorhherschaft im Universum, des Politik
oder Macht beunruhigen sollen. Aber sie wissen nicht, dass ich schon
mit 2 He (bei uns ist das die Einheit des Alters) angefangen habe, zu
studieren und die Situation detailliert zu erforschen, mit 3 zu
analysieren, und jetzt bin ich 4 und habe alle Schlussfolgerungen schon
gezogen. Deshalb will ich sterben. Ich bin talentiert und besitze hohe
geistige Fähigkeiten, einverstanden mit allen Kriterien, allen Welten.
Ich habe die Sprachen von 15 Welten studiert, in jeder von ihnen gibt es
mindestens zwei Rassen. Dieses Testament schreibe ich in 28 von ihnen,
da ich nicht dazu gekommen bin, die Schreibart der kleinen komischen
Logger und der Sandriesen zu verstehen, und ich möchte sie nicht mit
meinem Analphabetentum kränken. Sollen sie mir vergeben. Übrigens ist
mein Name so schrecklich, dass man ihn auf keiner dieser Sprachen
aussprechen kann. Er hat mir von Anfang an nicht gefallen. Meine arme
Mutter, wenn man natürlich dieses schreckliche Wesen als Mutter
bezeichnen kann, sprach meinen Namen mit Mühe aus. Es ist gut, dass es
bei uns nicht üblich ist, die Kinder mit zärtlichen Spitznamen zu rufen,
oh, es wäre ihr schwer gefallen. Ach, es ist schade, dass ich kein
Mensch bin! Bei den Menschen gibt es meiner Meinung nach die schönsten
Namen …. Alles ist nicht so … wie ich es gewollt hätte. Aber denke
nicht, dass ich meine 4 He unnütz vergeudet habe, nur leidend mit und
ohne Anlass! Es nicht so! Ich habe eine sichere Weise gefunden die
Chaoswesen zu vernichten! Und jetzt werde ich sie an mir ausprobieren!
Ich hoffe, dass es mir gelingt. Nicht umsonst habe ich ich im Laufe der
letzten zwei He nichts anderes gemacht als Experimente durchzuführen und
alle Vorzüge und Mängel des Organismus der Chaoswesen zu studieren. Und
ich habe diese Möglichkeit schließlich gefunden! Darf ich zum Schluss
noch ein wenig stolz sein? Danke! Obwohl nein, lebe wohl! Es ist schon
höchste Zeit! Die Nacht heute ist genau das, was ich brauche - die
dunkelste in diesem He...
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 7
Dir ist eine Seite des
historischen Buches mit dem Titel «Chronik der vergangenen Zeiten» in
die Hände gefallen. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes
meiner Worte.
Seit der Zeit, als die Sorbs aus unbekannten
Ländern in die Siedlungen gekommen sind, haben die Magmaren sich immer
für sie interessiert. Sie besaßen eine unglaubliche Kraft, gute
Ausdauer, sie konnten eine hohe Geschwindigkeit erreichen und waren sehr
klug. Also, warum sollte solche Kraft umsonst existieren, wenn man sie
sich unterordnen konnte?! Von diesen Gedanken angezogen, unternahmen die
Bewohner von Khair mehrfache Versuche, den Tieren beizubringen, bei
ihnen zu leben, sie an sich zu gewöhnen und zu zähmen, aber alle diese
Versuche verliefen nicht erfolgreich. Es halfen weder Stricke, noch
Fangeisen, weder auserlesenste Leckereien, noch der Diebstahl der
Jungtiere: einen Sorb im Netz zu fangen war einfach unmöglich. So ließen
die Magmaren für eine bestimmte Zeit den Gedanken fallen, diese Tiere
zu fangen, und sie ließen sie noch einige lange Jahrzehnte in Ruhe … Bis
eines Tages in den Toren von Dartrong ein alter Greis erschien,
bekleidet mit einer ungewöhnlichen Rüstung aus schweren Harnischen,
glänzend vor blendend weißer Farbe. Er blieb für eine Sekunde stehen,
betrachte mit finsteren Blick die Menge und forderte, dass man ihn zum
Ältesten brächte. Danach wurden in ganz Khair Boten ausgesandt, die den
geschicktesten und erfahrensten Jägern vorschlugen an der Zähmung der
Sorbs teilzunehmen. Der Fremde hatte den Magmaren ein ungewöhnliches
Geschäft angeboten: er konnte ihnen helfen, das stärkste und erfahrenste
Tier vor den Augen der ganzen Herde zu zähmen, um ihm seine
Überlegenheit zu beweisen. Er erklärte, dass eine beliebige Herde seinen
Anführer verstößt, sobald dieser seine Kraft verliert oder eine
Niederlage im Kampf erleidet, und sich einen neuen wählt, häufig
denjenigen, der im Kampf gesiegt hat. Im Gegenzug forderte der Greis,
ihm zwölf Seelen der besten Krieger des Kontinents zu geben. Jemand nahm
seine Worte mit Gelächter auf, ein anderer schlug vor ihn am nächsten
Galgen zu hängen, und ein anderer trat hervor und bot sich als würdige
Zahlung an. Wie dem auch sei, in jener Nacht verschwanden tatsächlich
zwölf der stärksten und mutigsten Magmaren spurlos, die laut dem
Ältesten freiwillig zugestimmt hatten, dem Fremden im Namen ihres Volkes
zu folgen, denn sie sahen es als nicht weniger würdigen Tod an, als
heldenhaft im Kampf zu sterben. Von diesem Moment trat das ungewöhnliche
Geschäft in Kraft. Auf dem ganzen Kontinent wurden die besten Jäger
ausfindig gemacht und von meisterhaften Schmieden neue Waffen und
Rüstungen hergestellt. Alles war zum Marsch bereit. Sich erinnernd an
eine Menge von Misserfolgen, die sie in der Vergangenheit überkommen
hatten, verließen sich einige praktische Magmaren nicht völlig auf den
Fremden, der mit ihnen den seltsamen Vertrag abschloss, sondern
stellten, als sie an der Jagdstelle angekommen waren, Dutzende von
Fallen auf, damit diesmal auch ja nichts schief ging. Der Alte lächelte
darüber nur, aber sagte nichts. Alle versteckten sich und fingen an zu
warten. Bald erschien eine riesige Herde vom Wald her. Der Anführer war
sofort sichtbar, er ging voran. Beim Gehen rollten sich unter seiner
dicken Haut mächtige Muskeln hin und her, seine Beine schritten
schwerfällig, ein Staubwolke aufwühlend, und in seinen Augen leuchtete
eine helle Flamme, die das Halbdunkel der Waldwiese vertrieb. Als ob er
die Anwesenheit der Fremden gewittert hätte, gab er plötzlich einen
hallenden, gedehnten Laut von sich, und die ganze Herde blieb
augenblicklich stehen.
Im Laufe der nächsten fünf Minuten,
beobachteten die Magmaren erstaunt, wie der Sorb die von ihnen
aufgestellten Fallen geschickt umging, und schon kamen hinter ihm die
übrigen Tiere langsam schreitend heran, Spur in Spur, eines nach dem
andern. Wahrscheinlich wäre die Herde so auch vorübergezogen, wenn es
nicht einem der Jäger eingefallen wäre unmerklich zu folgen. In der
beänstigenden Stille knackten die trockenen Zweige unter seinen Beinen
so laut, dass allen voran gehende Anführer heftig zur Seite sprang. Die
straff gespannte Seilschlinge verfing sich in seinem Hinterhuf und als
er an ihr zog, löste er einen einfachen Mechanismus aus. Das breite Netz
fiel auf seinen massiven Rücken und fiel auf beiden Seiten herab, und
das durch die Last schwer gewordene Netz verhedderte sich unter seinem
Bauch, am Hals, um die Hufe, und machte es ihm unmöglich weiter zu
gehen. Der riesenhafte Tier begann, sich hin und her zu bewegen, wobei
es die dicken Stricke zerriss und dicken Staubwolken aufwühlte. Es
schüttelte Wütend den Kopf stoß einen tiefen Brustlaut aus, wand sich
tollwütig und versuchte loszukommen. Eine Sekunde – und das feste Netz
war in Fetzen gerissen. Das Tier warf sich auf seine Fänger. Es
verscuhte sie zu zertreten, Indem es wieder und wieder zum Angriff
überging, als ob es die Schwerter und die Äxte nicht bemerkte, mit denen
sie sich wehrten. Die ganze Herde stand um sie herum, zu einem dichten
Ring geschlossen, und beobachtete fast gleichgültig den Verlauf der
Schlacht. Wenn der Anführer umkommen würde, würde es bedeuten, dass sie
sich einen Neuen fänden, stärker als jener, und der würdig ist sie zu
leiten. In der schweren Luft hing Blutgeruch, aber der Sorb setzte den
Kampf fort, solange die Kräfte auf seiner Seite waren. Die Magmaren
verstanden, dass es nicht in ihren Kräften lag den Sorb zu überwältigen,
und hofften auf ein Wunder, das sie vor dem wütenden Tier retten würde.
Die Schlacht ging langsam auf ihr trauriges Ende zu, dessen Ergebnis
ein wiederholter Misserfolg sein würde, als auf dem Kampfffeld plötzlich
der Fremde erschien, der ihnen den Sieg prophezeite. In dieser Minute
glänzten seine Rüstungen besonders hell, und auf seinen Handflächen
verdichtete sich die Luft und färbte sich blassläulich. Dem Tier ins
Gesicht schauend, ging er dicht an es heran, und bat die Magmaren, ohne
den Blick zu senken, wegzugehen. Der Anführer stand still, wie an den
Boden gefesselt, und versuchte nicht einmal sichdem Fremden zu
widersetzen. Der Fremde hob die Hände zum Himmel. Mit einem Rauschen wie
altes Papier strich der Wind über die Erde, berührte die einsamen,
dunklen Gräser, und formte einen Ring, der zwei Konkurrenten darstellte,
die einander in die Augen schauen. Allmählich hinaufsteigend nahm er
anKraft und Geschwindigkeit zu, erfasste Staubwirbel von der Erde, und
in den Handflächen des Mannes in den weißen Harnischen schimmerten schon
kleine Flämmchen, die mit dem blassblauen Leuchten der Luft stark
kontrastieren. Nach einer Minute beobachteten die verblüfften Magmaren
ein ungewöhnliches Bild, auf dem sich chaotisch alle Farben und Töne
vermischten, am dunklen Himmel rollten, wie Wellen klare scharlachrote
Wolken heran, und der Anführer und der Fremde wurden von einem riesigen
Trichter erfasst, summend wie ein Bienenschwarm. Plötzlich wurde für
eine Minute alles still. Die Töne brachen ab, wie von einer ungeahnten
Klinge abgeschlagen, und es herrschte eine absolut Totenstille. In ihr
erklang sehr deutlich und unheimlich das Flüstern des Greises, der heiß
und innig in einer unbekannten Sprache sprach. Schweigend warf er mit
Kraft ein Amulett zu Boden, das um sich gleich einen Ring im Gras
schmolz, und entfernte sich vom Sorb. Mit einem unsicheren, schweren
Schritt bewegte sich das Tier auf ihn zu. Der Fremde entfernet sich
wieder, und wieder folgte der Anführer ihm. Das Amulett, das von seiner
Art an eine große Goldmünze erinnerte, pulsierte mit einem sanften
Licht, und je näher der Sorb zum Greis kam, desto stärker wurde das
Pulsieren. Indem er das Amulett aufnahm und wieder auf den Boden warf,
rief der Fremde den Sorb mehrmals, und zwang es ihm zu folgen. Unbemerkt
zur Seite tretend hatten die übrigen Tiere den Ring aufgemacht und
ließen die Magmaren heraus. So war zum Preis von zwölf großen Seelen der
Sieg erreicht, dessen Weg Jahrzehnte umfasste. Am nächsten Tag stand
den großen Jägern bevor, die riesige Herde nach Dartrong zu bringen, um
auf ewig ihre Kraft und ihren Verstand mit der Macht und Ergebenheit der
Tiere zu vereinen, die im Folgenden ihre Verteidiger und Freunde
wurden. Und der geheimnisvolle Fremde verschwand in der selben Nacht,
hinter sich die nächste Seite der großen Eroberungen der Magmaren
umblätternd.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 8
Dir ist ein Bericht von der Durchführung einer
Autopsie eines Magmaren die Hände gefallen. Hör aufmerksam zu, Krieger,
und achte auf jedes meiner Worte.
Der Körper des Magmaren, der
vor mir liegt, besteht ebenso wie der Körper des Menschen aus einem
Kopf, einem Rumpf und Gliedmaßen (zwei Hände und zwei Beine), Schwanz
ist nicht vorhanden. Die ersten Abweichungen von der Anatomie des
Menschen fallen sofort auf – die Haut ist von einer spezifischen
violetten Farbe. Wie die Durchbohrung gezeigt hat, ist das Gehirn nicht
auf zwei Kopfhälften aufgeteilt, sondern stellt ein einheitliches Ganzes
dar. Ich denke, das könnte die Schnelligkeit und Deutlichkeit der
Bewegungen Magmaren erklären, denn dadurch haben die Nervenimpulse in
ihrem Körper einen viel kürzeren Weg vom Rezeptor bis zum nötigen Sektor
des Gehirns. Das Öffnen des Brustbeines hat noch eine Besonderheit
gezeigt. Vor mir sehe ich zwei Herzen, symmetrisch angelegt, auf der
rechten und linken Seite, vor den vermuteten Lungen. Dann sollte das
Leben des Magmaren vier Blutkreisläufe unterstützen und man muss
annehmen, dass er nach dem Stillstand eines Herzens mit dem anderem
weiterlebt. Mehr noch, das erste Herz kann, wie ein Hammer, das zweite
wieder zum Schlagen bringen. Ist das womöglich das Perpetuum mobile? Ich
habe gerade erst das Öffnen des Brustkorbes durchgeführt. Es hat sich
gezeigt, dass "die Lungen" im Unterschied zu den menschlichen nicht
elastisch sind! Normalerweise kann die Lunge, indem sie sich wie ein
Schwamm ausgedehnt, in sich die Menge an Luft, die der Organismus
benötigt, aufnehmen, bei den Magmaren aber verhält sich alles anders.
Auf den ersten Blick besteht sie aus irgendeinem porösem vulkanischem
Glas, mit einem Wort, sie ist fest, und dass heißt, sie kann sich nicht
ausgedehnen, und kan nur eine begrenzte Menge an Luft aufnehmen. Worin
besteht dann das Geheimnis? Was versorgt beide Herzen mit Sauerstoff?
Ich vermute, dass die Lösung im Gewebe liegt. Aller Wahrscheinlichkeit
nach leben die Magmaren wie die Insekten durch die Luftröhrenatmung.
Dieses Atmungssystem besteht aus einem Netz dünnster Kanäle, die ich
unter einer der Hautschichten – unter der Magmaderma - jetzt sehe. Diese
winzigen Kanäle können selbständig das Gewebe mit Sauerstoff versorgen,
während die Anreicherung durch die Funktion der Lungenatmung für die
Hirnrinde zuständig ist. Die Ergebnisse der Analysen haben gezeigt, dass
anstelle von Blut in den Venen, Arterien und Gefäßen Magma fließt. Nach
dem Tod des Magmaren kühlt sie ab, und beim Kontakt mit der Luft zieht
sie sich zusammen und verhärtet. Druch ihre Zusammensetzung eignet sie
sich gut für die Aufrechterhaltung des lebendigen Organismus, wie ein
Einheitssystem, dass ihn mit den notwendigen Stoffen versorgt: sie
enthält eine große Menge chemischer Elemente, sowie verschiedene
flüchtige Komponenten und dampfförmiges Wasser. Alles in allem heißt
das, wenn der Magmar atmet, erwärmt sich die Luft auf dem Weg vom
Nasenrachenraum bis zu den Lungen. Der ausgedehnte Sauerstoff strömt in
die Magma, die dann die Arterien hinaufsteigend zum Gehirn fließt.
Übrigens scheint es, dass die Magma der Grund für die ungewöhnlichen
Hautfarbe ist. Ich weiß nicht, wie sie bei Lebzeiten aussieht, aber nach
dem Tod erwirbt sie alle Schattierungen von dunkel–violett bis
hell-blau. Besonders malerisch sehen auf ihr die hell-orangen Adern aus –
die Hauptarterien, in denen das Magma gewöhnlich fließt. Nach der
sorgfältigen Überprüfung der oberen Hautschichten habe ich auf ihnen
kaum bemerkbare schwarzen Punkte gefunden – Poren. Allem Anschein nach
werden durch sie, ebenso wie durch die Poren des Menschen, Salze und
Toxine herausgeführt, die der Organismus nicht braucht. Natürlich ist
das nur meine Annahme, aber im Organismus des Magmaren gibt es einen
riesigen Vorteil! Er wird nicht krank. Er muss keine Viren, Mikroben,
Bakterien oder Infektionen fürchten – sie können bei solcher Temperatur
einfach nicht überleben. Das bedeutet, dass er weniger verwundbar ist,
über einen höheren Tonus verfügt als der Mensch, ausdauernder und fähig
ist, sich praktisch jeder beliebigen Umgebung anzupassen. Was nach
Meinung unserer Spezialisten nicht minder erstaunlich ist, ist die
Tatsache, dass die Magmaren zwar durch eine partiellen Farbenblindheit
und Unfähigkeit, einige Schattierungen der roten und gelben Farben zu
sehen, gekennzeichnet sind, dafür aber eine sehr gute Sehkraft besitzen
und fähig sind, Gegenstände auf großen Entfernungen zu sehen. Die grobe
Haut ist ein Grund für den schlechten Tastsinn, aber auch das wird
kompensiert! Ein scharfes Gehör und ein ausgezeichneter Geruchssinn
lassen ihn den Gegenstand nach der Mischung aus Gerüchen oder Tönen, die
von ihm ausgehen, spüren. Mir scheint, dass es bei solcher Besonderheit
des Organismus sowohl positive als auch negative Seiten gibt.
Einerseits ist der Magmar gegen Schmerz nicht besonders empfindlich, der
mit äusserlichen Beschädigungen verbunden ist. Aber andererseits löst
doch gerade der Schmerz das Einsetzen bestimmter Reflexe aus, und ohne
sie werden keine Informationen darüber im Gedächtnis nicht gespeichert,
was gefährlich ist und was nicht. Eins ist klar: dieser Organismus ist
dem menschlichen nicht identisch, aber die vielen Unterschiede bringen
weder einen Vorteil noch einen Nachteil, wenn man das Gesamtbild
betrachtet. Denn der Krieg, der zwischen unseren Rassen geführt wird,
wäre schon seit langem beendet, wenn wir nicht über die ungefähr
gleichen Möglichkeiten verfügen würden. Bei etwas haben sie einen
Vorteil, bei etwas anderem wir, und so wird es immer sein, wenn nicht
plötzlich jemand drittes erscheint, der dieses Gleichgewicht zerstören
wird. Das Studium der Anatomie der Magmaren eröffnet uns neue Grenzen
und lässt uns einen großen Sprung in der Wissenschaft machen. Und ich
bin überzeugt, dass weitere Forschungen zu neuen Ergebnissen führen
werden, dank dessen unser Beruf auf ein neues qualitatives Niveau
versetzt wird.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 9
Dir sind Papiere in die Hände gefallen, die dem
Klan der «Roten Äxte» gehören, einschließlich eines Briefes mit der
Bestellung eines Nixenfangs und Berichten von der Beobachtung des Fangs.
Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Brief
mit der Bestellung des Nixenfangs an den Klan «Rote Äxte»
Ehrenswerte
Mitglieder des heldenmütigen Klans «Rote Äxte», ich bitte euch, meine
einfache Bestellung annzunehmen. Ich habe viel über euer Geschick und
Macht gehört, über Fähigkeiten und Qualifikation, über die
Entschlossenheit, Sachen jeder Komplexität zu übernehmen, und habe
deshalb entschieden, mich mit der gegebenen delikaten Frage an euch zu
wenden. Zu mir sind Gerüchte gedrungen, dass ihr das Fangen von
lebendigen Nixen für eine großzügige Belohnung übernehmt. Ich bin sehr
daran interessiert. Mein Wohlstand ist in letzter Zeit wesentlich
gewachsen, und ich würde gerne mich und meine Gäste mit etwas
ungewöhnlichem erfreuen, etwas, was sie kaum bei anderen bewundern
können. Ich bin bereit, euch für diese heikle Arbeit großzügig zu
belohnen, um so mehr, als dass die Sache keine gewöhnliche ist und ein
spezielle Herangehensweise erfordert. Eine Anzahlung wird euch mein
Diener sofort übergeben, sobald ihr das Einverständnis für die
Bestellung gebt. Den übrigen Teil bin ich bereit, persönlich beim
Erhalten der so wertvollen Ware zu übergeben. Mir wäre es wichtig, dass
das Aussehen der Nixe nicht irgendwie beschädigt ist, dass sie gelenkig
ist und nicht krank. Ich wiederhole noch einmal, dass ich um Mittel
nicht verlegen und bereit bin, einen ganzen Haufen Goldmünzen für die
schnelle Ausführung der Bestellung auszuschütten. Untertänigst,
Würdenträger Reifus.
Aus den Beobachtungen der Nixe beim
Wasserfall Lumirje
Unser Klan hat eine Auftragsarbeit erhalten,
für die ein ganzer Berg Goldmünzen versprochen wurde: die Bestellung zum
Fangen einer Nixe. Wir haben nicht gezögert und haben uns an die Arbeit
gemacht. Fürs erste mussten wir den Fischchwanz beobachten, um am Ende
des zweiten Tages, noch bevor das Licht Mirrous anfängt zu verlöschen,
die Beute dem Reichen zu übergeben, und danach werden unsere Taschen bis
oben mit gutem Gold gefüllt sein. Die Auswahl fiel auf eine sorglose
Nixe, eine lustige und sehr schöne. Zwei Tage wir haben in diesem Sumpf
verbracht, um ihren Reiserouten und Beschäftigungen nachzuspüren und
herauszubekommen. Hm.., man kann sagen, das Nixenleben ist nicht mit
Problemen belastet. Velena, so heißt der Fischschwanz, verbringt den
Vormittag damit, sich auf einem Feldstein zu rekeln und ihr Haar zu
bürsten. Nachdem sie ihr Spiegelbild im Wasser genug bewundert hat,
vergnügt sie sich gewöhnlich mit anderen "Fischschwänzen» unter dem
Wasserfall. Zusammen erzeugen sie ein unerträgliches Getöse und Lärm.
Unsere Beute ist furchtlos und leichtsinnig genug, dass sie ohne Zweifel
ein guter Trumpf beim Erhalten der Belohnung wird, vielleicht können
wir mehr Münzen rausschlagen. Nach dem Mittag versteckt sie sich unter
dem Wasser, wahrscheinlich schläft sie sich nach den wilden Spielereien
aus, da sie später auf dem Feldstein mit sauren Gesichtsausdruck
erscheint und anfängt sich schön zu machen. Den zweiten Teil des Tages
amüsiert sich der Fisch wieder. Zusammen mit den anderen stimmt sie ein
wehmütiges Lied an, das einen mit furchtbarer Kraft zum Wasser zieht,
wie eine Ratte, die mit Pfeifenspiel gelockt wird. Viele Schwache von
denen, die es nicht schaffen zu sich zu kommen, werden als Krabbenfutter
auf den Grund gezogen. Wir mussten und selbst die Ohren verstopfen, um
nicht zur Beute zu werden. Die dumme Nixe erwies sich als ziemlich
versessen auf auffallende Sachen. Das von uns ausgeworfene Diadem hat
sie schnell von der Küste geklaut. Ihre Neugierde überwindet die Angst –
das muss man unbedingt bei der morgigen Jagd ausnutzen.
Der Fang
der Nixe
Feste Netze, nach Schlamm und muffigen Fischgeruch
riechend, wurden neben einen grauen Sack gelegt – die Ausrüstung für den
Nixenfang war fertig. Die Beine mit Filz umwickelt, schritten ich mit
meinem Partner durchs dichte Gras, auf der Suche nach einem verborgenen
Fleckchen für den Hinterhalt. Der ekelhafte Wasserfall lag uns schon
schwer im Magen, aber wir hatten die Goldberge vor den Augen, die uns
der Reiche versprochen hatte. Der Fischschwanz ließ nicht lange auf sich
warten. Sie erschien zur erwarteten Zeit aus dem Wasser und nahm ihren
gewohnten Platz ein. Wir warfen eine glänzende Sache auf die Küste, um
sie zu ködern. Natürlich blieb ihren neugierigen Augen nichts verborgen.
Der dumme Fisch machte sich, geschickt auf dem Wasser gleitend, auf zur
Küste. Der leise Pfiff des Strickes durchschnitt die Stille, der Rand
des Netzes spaltete den Wasserspiegel mit lauten Plätschern entzwei. Die
Nixe versteckte sich verzweifelt im Fischnetz, das Wasser mit ihrem
riesigen Schwanz peitschend. Ängstlich schaute sie sich nach allen
Seiten um, aber sah nichts, außer den straffen Maschen des Netzes, die
ihren Körper zusammenpressten. Wir machten uns daran, die Beute aus dem
Wasser herauszuziehen. Der Fischschwanz hakte sich im Sand fest an und
überschüttete uns mit Flüchen, die ich sogar in Gliwens' Schänke noch
nicht hörte. Mein Partner packte sie am Schwanz und befreite sie mit
schnellen Bewegungen vom Netz. Ich schaute, ob es an ihr auch keine
Wunden oder Beschädigungen gab. Ihr Anblick war beklagenswert, wie bei
einer nassen Katze. Zufrieden mit der gemachten Arbeit steckten wir die
sich beruhigende Beute in einen Sack, den wir mit einem Seil
zuschnürten. Die Sache war erledigt, jetzt blieb nur übrig, das uns
Zustehende zu bekommen.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 10
Dir ist eine Seite aus dem
Buch «Geschichten untergegangener Zivilisationen» in die Hände geraten.
Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Einst
lebte ein kleines Volk, das eine tiefe Höhle sein Haus nannte, nicht
einfach nur von den übrigen Rassen isoliert. Nachdem es einmal dorthin
gelangt war, verließ es die Grenzen der Höhle nicht mehr und begnügte
sich damit, was ihm das Innere der dankbaren Erde geben konnte. Immer
tiefer in die unendlichen Tunnellabyrinthe hinabsteigend, erfuhren die
Wesen, die sich Alden nannten, Geheimnisse, die hier Jahrtausende lang
geschützt vor unbefugten Blicken lagen. Mit der Zeit gewöhnten sie sich
an die ewige Dunkelheit, vergaßen wie das Himmelslicht leuchtet, lernten
Häuser aus abgebrochenen, jahrhundertealten Stalaktiten zu bauen und
sich Nahrung aus klaren, weder von Menschen, noch von Elfe oder Zwergen
berührten Gewässern zu beschaffen. Die unterirdische Welt, in die sie
hinabgestiegen waren, erwies sich als unglaublich reich und großzügig.
Das Labyrinth schenkte den Alden ganze Räume voller Edelsteine und
Goldvorkommen, aus denen sie Becher, Münzen, Schmuck und sogar
Waffenteile gossen. Über die Jahre wuchs unter den dunklen
Höhlengewölben eine riesige Stadt, an Schönheit und Reichtum
unvergleichlich. Im Herz der Stadt errichteten die Alden eine Gruft, wo
eine unschätzbare Reliquie untergebracht wurde - ein heiliger Kelch.
Seit Ewigkeiten bewahrte und behütete dieses Volk ihn, denn es war ein
mächtiges Artefakt, es vergrößterte die Kraft seines Besitzers um
hundert Mal. Seine Möglichkeiten waren praktisch grenzenlos – in den
Händen eines geschickten Zauberers hätte er die Stadt in eine wunderbare
Oase verwandeln können. Aber jedesmal, wenn jemand den Kelch für seine
Zwecke einsetzte, geschah ein eigentümlicher Umschwung – die Harmonie
des Daseins war gestört. Um sie wieder herzustellen, folgte dem Guten im
Wechsel das Böse, mit der selben Kraft. So würde ein Jüngling, der sich
einen Krug Ale herbeizauberte, am selben Abend auf der Straße von
Räubern ausgeraubt. In einer Welt, in der dank den Bemühungen von
irgendjemandem beinah vollkommene Schönheit herrschte, könnte eine ganze
Zivilisation durch eine Epidemie von Gelbfieber verschwinden. Nach den
Gesetzen des Gleichgewichtes folgt dem Licht beständig die Finsternis,
und die unsichtbare Grenze, die diese beiden Naturen vereinte, war der
heilige Kelch. Die Alden verstanden, wie gefährlich das Verwenden dieses
Artefaktes war und hielten es deshalb für ihre Pflicht, es vor
jeglicher Anwendung zu schützen. In dieser Zeit breite sich eine neue
Stadt aus, reich an fruchtbarer Erde, nützlichen Bodenschätzen,
heilsamen Wassern, sie erstarkte und füllte sich mit ungewöhnlichen
Tempeln und Kultorten, bereichert mit seltenen Fundstücken aus den
entferntesten Winkeln der riesigen Höhle. Die Alden nannten diesen Ort
Luafast, zu Ehren ihrer weisen Gebieterin Luaja. Sie war es, die allen
Hoffnung auf Erneuerung in den Minuten der Kraftlosigkeit und der
Verzweiflung gab, wenn ihr Volk gezwungen war, auf der Suche nach
Nahrung und Obdach umherzuwandern. Das Labyrinth der unterirdischen
Stadt wurde für die Alden nicht nur zum Haus, sondern auch zu einer
sicheren Zuflucht, die vor Invasionen vor Fremden schützte. Nachdem sie
sich eingewöhnt hatten, fühlten sie sich endlich in sicherheit und
konnten frei atmen. Aber das Glück währte nicht lange, denn eines Tages
bat einer der Berater der Königin um Eintritt in ihre Gemächer und
erklärte nach einem langen Gespräch, dass er nicht länger wünscht, in
Angst vor der magischen Kraft des Kelchs zu leben, um so mehr, als dass
seine Verwendung das Wohl der Welt verheißt. Er erzählte, dass er einen
besonderen Wunsch habe, dessen Erfüllung keine Not bringen würde. Dieses
Gesuch beunruhigte die Gebieterin stark und sie verbot aufs
Allerstrengste, ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung etwaszu unternehmen.
Aber der Berater war von seinen eigenen Gedanken so geblendet, dass er
der weisen Frau gar nicht zuhören wollte. Er wiederholte hartnäckig, wie
wahnsinnig, seinen sehnlichen Wunsch, versprach aber schließlich,
nichts auf eigene Faust zu unternehmen. Die ganze Nacht konnte Luaja,
geplagt von schweren Gedanken, nicht einschlafen, und am folgenden
Morgen wurde ihr Schlummer von einem lauten Stimmengewirr unterbrochen.
Hunderte Bewohner hatten sich am Eingang der Gruft versammelt, und
schauten verblüfft auf die gebrochene Tür, die aus mehreren Flügeln
bestand. Der Ald, der sich Zauberer nannte, hatte dem Befehl der
Gebieterin nicht gehorcht und war in die Zitadelle eingedrungen, wo sich
der Kelch befand. Einzig der Schöpfer weiß, welche Beschwörungen er las
um die Kraft zu wecken, und man kann nur erraten, was dann weiter
geschah. Aber jetzt lag der leblose Körper des Beraters am Sockel, und
in den weit geöffneten, erstarrten Augen konnte man tiefen Schrecken
erkennen. Was wünschte er sich bloß von der unversiegbaren Quelle?
Welche Strafe erwartet sein Volk nun für die Erfüllung seines letzten
Wunsches? Nach diesem Vorfall veränderte sich die gewöhnliche
Lebensweise des Labyrinthes von Grund auf. Die Alden blieben einer nach
dem Anderen der Arbeit fern, beklagten sich über ständige Müdigkeit,
Hitzewallungen und manchmal Fieber. Selten traf man jemanden außerhalb
seines eigenen Territoriums an: es war, als ob die Stadt in einen
langen, krankhaften Traum gefallen war. Er schien endlos und
unaufhörlich, aber nach einigen Wochen versetzte ein ungewöhnliches
Ereignis das Volk wieder in Aufregung: in Luafast erschienen giftige
Skarabäen. Die Bewohner konnten sich später nicht besinnen, wie sich
jeder Korridor des unendlichen Labyrinthes plötzlich mit kugelförmigen
Körperchen füllte. Wenn ein Ald sich entschied, zum Brunnen oder
nächsten Laden zu gehen, so knirschten und platzten unter seinen Füßen
die Körperchen und verspritzten einen grünen, schlecht riechenden
Schleim. Königin Luaja verstand nicht sofort, wodurch solch eine
Invasion hervorgerufen sein könnte. Die Antwort kam einige Tage später,
als das über die Ufer tretende Wasser der Höhlenseen bis zu den Zäunen
entfernter Häuser gelangte. Davor also liefen die Käfer davon! Sie
retteten sich vor der Überschwemmung! Was hatte der verfluchte Berater
vor seinem Tod gewünscht? Keine Reichtümer der Welt wogen jenen
Schrecken auf, mit denen jetzt die Bewohner der unterirdischen Höhlen
gequält wurden! Die Alden sammelten eilig so viele Lebensmittel wie sie
konnten, und verließen ihre Häuser auf der Suche nach einem sichereren
Obdach, in dem sie einige Tage warten könnten. Aber die brodelnden,
pechschwarzen, wie lebendigen Ströme beeilten sich, die Entlaufenen
einzuholen. Der Wasserstand stieg so augenblicklich, dass man durch die
tosenden Wellen nur noch die Dächer der Häuser bemerken konnte.
Schäumend und in Strudeln gipfelnd, breiteten sich die Wellen aus,
schlugen mit rasender Kraft an die Wände des Höhlentunnels, zerstörten
Stalaktiten und erhoben sich wütend heulend und zischend. Der heilige
Kelch glänzte in den Händen Luajas, als ob er frohlockte. Das von ihm
erzeugte Übel ergänzte den Leerraum, der die Harmonie aus dem
Gleichgewicht brachte. Jedesmal, wenn die nächste Welle einen Ald
verschluckte, wurde sein Leuchten heller und durchdringender. An jenem
Tag kam fast die ganze Bevölkerung von Luafast um. Die Wenigen, denen es
gelungen war am Leben zu bleiben, drängten sich auf einem winzigen
Felsvorsprung und hofften vergeblich, dass das Wasser früher oder später
absinken würde. Den Anbruch der Nacht verbrachten sie in Grabesstille,
beweinten die Toten bitterlich, und achteten beunruhigt auf das
rhythmischen Plätschern der Wellen. Damit war das Unglück nicht zu Ende,
denn genau um Mitternacht weckte die erschöpften Alden ein mächtiger
Stoß direkt aus dem Erdinneren. Nach einer Minute fielen Säulen aus
Staub und Steinstücken von den Felsgewölben, die die nach der
Überschwemmung erhalten gebliebenen Häuschen und schönen goldenen
Statuen entstellten. Allmählich wurden sie von grossen Steinen, und dann
von riesigen Steinklötzen ersetzt, die lärmend ins immer noch nicht
sinkende Wasser fielen und dabei eine Unzahl an Spritzern verursachten.
Die Wände des Labyrinthes erzitterten, fingen an abzubröckeln,
durchzogen sich mit gewundenen Rissen und bedeckten sich mit schwarzen
Kratern. Die ganze Höhle begann zu wanken, als ob sie Anlauf dazu nahm,
die seit langem lästigen, schweren Auswüchse wegzuschleudern und alles
in ihrem wütenden Ausbruch zu zerstören. Die Alden konten nirgendwohin
weglaufen. Am äußersten Rand des Steinplatzes stehend, sahen sie zum
letzten Male auf die sterbende Stadt und lauschten dem klagenden Stöhnen
der klingenden Stalaktiten. Und es war in ihrem Herz kein Platz für
Angst, weil sie die Unumkehrbarkeit des Geschehenden verstanden. Dies
war die Abrechnung für den begangenen Fehler, und sie war unvermeidlich.
In einer der Nischen der Höhle loderte in hellen Flammen das heilige
Artefakt und erglänzte zum letzten Male in Millionen Funken, die sich im
Nichts der Höhle verloren. Die Harmonie der Kräfte war wieder
hergestellt. Viele Legenden und Geschichten dichteten sich die Reisenden
und Liedermacher zusammen, dem riesigen unterirdischen Labyrinth
gewidmet, das unter sich ein ganzes Volk begrub. Kaum geboren, flogen
sie in kleine Dörfer und grosse Städte, und wurden jedesmal in neuen
Farben und Einzelheiten ausgeschmückt. Und irgendwo tief unter der Erde
warten glänzenden Becher, hell leuchtende Kristalle und mit smaragden
verzierte Diademe auf ihre neuen Besitzer. Im Zentrum der riesigen
Schatzkammer ruht der unter den Knochen beerdigte heilige Kelch. Es wird
der Moment kommen, und der nächste Kühne, der sich für einen Zauberer
hält, wird wagen, seine vergiftete Kraft anzurühren, auf dass sich die
Geschichte wiederholt und ihren unendlichen Zyklus fortsetzt.
Gefunden von Geierich - White_Tigers
Geheimwissen Story 11
Dir ist eine Seite aus dem Buch "Alles über Hexen» in die Hände geraten. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Der wunderbare Garten.
… Welwena spazierte mit einem Lächeln auf dem Mund zum wiederholten Mal um ihren Besitz herum. Den wunderbaren Blumengarten, dessen vollberechtigte Besitzerin sie war, hielt die Zauberin für ihre größte Errungenschaft, ihren größten Stolz und ihre größte Kostbarkeit. Da sie nur über mittelmässige Zauberfähigkeiten verfügte, galt Welwena als Zauberin des niedrigsten Gliedes, an die man sich nur für Massenerschaffungen oder bei der Erschaffung der Beschwörung "Kreis der Hexen» wandte - wenn sich die Zauberinnen an den Händen fassten und eine Kette für die Energieübetragung an die stärkste Zauberin bildeten. Aber das Mädchen schätzte ihre Fähigkeiten objektiv ein, deshalb beschäftigte sie sich nicht nur mit Dingen, die ihr lagen, sondern auch mit solchen, die ihre Bedeutsamkeit, ihren Stellenwert im Kreis der Diener der Zauberei sicherte. Sie reiste viel in den Welten und Ländern, studierte und sammelte alle möglichen Zauberblumen und -gräser, nahm Unterricht bei großen Zauberheilern und Kräuterkundlern, und schuf zuguterletzt ihren eigenen Garten. Es war ein erstaunlicher Garten - man fand darin keine Blumen, die in dieser Welt nur exisiteren, um schön zu sein - alle Pflanzen, von Welwenas guten Händen sorgsam in die Erde gesetzt, besaßen außerordentlich wundertätige Eigenschaften. Der zartrosa Wahrling konnte mit Leichtigkeit ein beliebiges Wesen der Lüge überführen, er wechselte seine Farbe zu blau oder blutig-rot, womit er entweder die Reinhkeit der Absichten des Sprechenden bestätigte, oder, im Gegenteil, seiner Unaufrichtigkeit ans Licht brachte. Die unauffällige weißblaue Belles konnte ein beliebiges Mädchen in eine ungewöhnliche Schönheit verwandeln, es reichte, nur die Blume ins Haar zu stecken. Die aromatische, bläulich-schwarze Amemor vernebelte die Vernunft eines Konkurrenten, ihm das Gedächtnis nehmend, indem sie ihm einfach von irgendwelchen wie auch immer gearteten Erinnerungen befreite. Welwena hatte auch solche gefährlichen Blumen, für deren Pflege man sogar eine besondere Ausrüstung brauchte. Der Kummerblume, die fähig war, die ganze Kraft aus ihrem Opfer in einem Augenblick auszusaugen, näherte sich die Zauberin nicht ohne die notwendigen Verneiner des Unarius. Ebenso half dieses Artefakt beim Umgang mit der Feuerblume – eine grellrote Blume, deren Blumenblätter die Hände wie Flammen verbrannten. Welwenas "Lieblingsbewohner" der Orangerie waren die stimmungsblumen. Der bunt schillernde Fan-Fan absorbierte restlos Traurigkeit, und gab dafür Energie der Freude und der Seelenruhe. Der kalte und unlebendig wirkende Bir-ber dämpfte den Überfluss der Leidenschaften und brachte Melancholie in die Seele. Welwenas wunderbarer Garten zog eine Menge Besucher an, an Interessenten, diese oder jene Zauberpflanze zu erwerben gab es keinen Mangel. Bei den wandernden Rittern war Fereja besonders popolär – ein wohlriechendes Gras, das mit goldenen Glöckchen blühte. Sie zeigte den Reisenden den richtigen Weg und warnte vor Gefahr. Immer wenn Welwena im Wald ein Laut zu Gehör drang, der sich wie klirrende Glöckchen anhörte, dann lächelte sie, weil sie wusste: Fereja schützt ihren Besitzer...
Gruß
Soana
Geheimwissen Story 12
Dir sind Papiere über den Untersuchungsfall des Söldners aus dem Clan «Nächtliche Schleicher» in die Hände gefallen, in denen es sich um das Verschwinden des Hexenmeisters Unarius, Teil I, handelt. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Heute ging in der Stillen Bucht beim Clan "Nächtliche Schleicher" der Auftrag zur Untersuchung des Verschwindens des Zauberers Unarius ein, einer der größten Zauberer überhaupt. Ich wurde beauftragt, die Untersuchung durchzuführen, genauer gesagt, ich meldete mich selbst, weil der Prozess versprach interessant zu sein. Alle sachdienlichen Materialien werden ihm beigefügt, ich werde Aufzeichnungen führen, um sie denjenigen zu überlassen, die mich angeheuert haben. Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Welt Feo von der schrecklichen Nachricht über den Tod des Zauberers erschüttert. Jedoch hat der Auftraggeber alle Gründe für den Verdacht, dass Unarius sich irgendwo versteckt, und dass sein Tod vom Zauberer selbst inszeniert wurde: es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der mächtige Zauberer plötzlich spurlos verschwinden konnte. Der Auftraggeber hat hat den Wunsch geäußert, unbekannt zu bleiben, sein Name wird in keinem der Papiere erwähnt werden. Ich möchte anmerken, dass er sehr an der schnellstmöglichen Bestimmung des Aufenthaltsortes des Zauberers interessiert ist. Der Grund dafür ist der innige Wunsch, das Geheimnis der Technologie und Wirkungsweise der Negatoren herauszubekommen. Dann wird es auf dieser Grundlage möglich werden, eine schreckliche Waffe zu erschaffen, die die Magie des Feindes im Kampf unschädlich machen kann! Diese Waffe wäre in der Lage, einem Zauberer, der auf der Seite des Gegners auftritt, seine Magie zu entziehen. Man kann sich vorstellen, wie überlegen ihr Besitzer werden könnte, zu welchem mächtigem und schrecklichem Gegner er würde! Genau zu diesem Ziel braucht der Auftraggeber den großen Zauberer, denn nur Unarius kennt das Geheimnis der Negatoren, und nur er könnte es mit der Technologie der Antimagie aufnehmen und eine ganze Armee unbesiegbar machen. Zusammen mit dem Auftrag wurde eine Anzahlung in Form eines Säckchens voll Gold abgegeben, die übrige Summe wird nach der Aushändigung des Berichtes über die erledigte Arbeit übergeben. Der Auftraggeber hat sich verpflichtet, alle Kosten, die mit der Durchführung der Ermittlung verbunden sind und die in ihrem Verlauf entstehen, zu übernehmen. Ich bin bereit, mich sofort an die Ausführung des Auftrags zu machen. Die bevorstehende Untersuchung scheint mir eine verworrene Sache zu sein, umsomehr weil der plötzlich verschwundene Zauberer eine geheimnisvolle Persönlichkeit ist. Er ist einer der größten und mächtigsten Zauberer der Welt Feo, ein talentierter Erfinder. Er hat grandiose Entdeckungen gemacht, unter denen die unvergleichlichen Negatoren und die von viele ersehnte Schriftrolle der Zeit. Unarius hatte einige Anhänger, einer der ihm nahe stehenden Zauberer ist der Nekromant, der durch seine Neigung zur schwarzen Magie bekannt ist. Er führte ein Einsiedlerleben und vermied direkte Kontakte mit den Bewohnern der Welt. Viel Zeit verbrachte er in Abgeschiedenheit, nur umgeben von Zauberbüchern und Schriftrollen. Es ist schwer einen Zauberer zu finden, den man mit ihm vergleichen könnte, was seine magische Kraft und Erfindungsgabe betrifft. Das sind alle Informationen, die ich habe, deswegen beginne ich bei den ersten Strahlen Mirrous mit der Untersuchung. Alles, was ich sehe und höre, werde ich notieren. Zuerst muss ich mir den Tatort anschauen, wohin ich mich für den Anfang begebe... Das Papier mit den Aufzeichnungen von der Tatortinspektion wird der Angelegenheit beigefügt.
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Besichtigung des Tatorts
Nach den vorhandenen Daten muss man die Heide Allajas für den Tatort halten, denn dort wurde Unarius zum letzten Mal gesehen. Ich erreichte den Tatort mittags. Die vorläufige Besichtigung brachte folgende Details an den Tag. Auf der Erde fand ich ein Pentagramm, geformt aus glatten, ebenen Steinblöcken. Jeder der fünf Spitzen ist mit einem Rollstein markiert, der sich von der Größe her von den Übrigen unterscheidet. Auf den Steinen bemerkte ich die undeutlichen Konturen eingravierter Symbole. So entdeckte ich auf einem der mit Moos bedeckten Rollsteine die Zeichnung einer Eiche – ein Baum. Auf einem anderem war ein Salamander dargestellt, der für das Feuer stand. Bemerkenswert ist, dass der Stein selbst mit Ruß bedeckt war, als wenn er verbrannt wäre. Auf dem dritten Rollstein waren die Umrisse einer Münze zu sehen – Metall. Auf der nächsten Spitze, die mit Lehm beschmutzt war, fand ich eine Fußspur – die Erde. Und der letzte Stein schließlich wies Feuchtigkeitsspuren einer auf ihm getrockneten Lache auf. Die Tropfen, die in ihm eingraviert waren, symbolisierten das Wasser. Ich war äußerst erstaunt über das Gesehene! Das Wissen, das ich von meinem Lehrer erhalten habe, und die Mitteilungen, die der Auftraggeber schickte, klärten das Bild auf: die Elemente auf dem Pentagramm stellten die Wechselbeziehung aller existierendne Gegenstände und Erscheinungen dar: der Baum erzeugt das Feuer, das Feuer erzeugt die Erde, die Erde erzeugt das Metall, das Metall erzeugt das Wasser, das Wasser erzeugt den Baum. In der Mitte des Pentagramms war das Gras zertreten, die Erde von zahlreichen Furchen und kleinen Kratern übersät. Außerdem fand ich Hautfetzen und Bruchstücke vergilbter Papiere, vom Wasser aufgeweicht. Aus allem, was ich gesehen habe, kann ich schließen, dass auf der Heide vom Zauberer irgendein magisches Ritual durchgeführt wurde, dessen Zweck mir allerdings vorerst ein Rätsel bleibt. Aber eins ist klar – dieses Ritual hat eine unmittelbare Beziehung zum Tod, oder nach meinen Informationen, zum Verschwinden von Unarius, und deswegen muss ich darüber möglichst viel erfahren. Mehr konnte ich nicht finden, weil der Wind und Regenschauer praktisch vollständig alle Spuren zerstört und damit alle Beweisstücke verdeckt haben.
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Magische Bücher sind mir leider nicht zugänglich, aber selbst wenn ich sie für einige Zeit besitzen könnte, würde ich wohl kaum die antike Sprache der Zauberer entziffern können, in welcher die meisten von ihnen geschrieben sind. Die Befragung derjenigen, die irgendeine Beziehung zu Unarius hatten, hat nichts gebracht. Der Zauberer war ein Einzelgänger und hat niemandem seine Gedanken anvertraut. Deshalb schien mir die einzig richtige Lösung die Befragung der Augenzeugen des Verbrechens jener schrecklicher Nacht auf der Heide Allajas, die ich der Angelegenheit beifüge. In dem Moment, als es mir bereits schien, dass sich der Knoten der Verwirrungen lösen würde, erschienen neue Tatsachen, die neue Facetten dieses merkwürdigen Vorfalls erblicken ließen...
Gruß
Soana
Geheimwissen Story 13
Unter anderem hast du die Papiere über den Untersuchungsfall des Söldners aus dem Clan «Nächtliche Schleicher» gefunden, in denen es sich um das Verschwinden des Hexenmeisters Unarius, Teil II, handelt. Ich werde dir sagen, worum es sich dabei handelt. Also höre gut zu und gib acht, denn jedes Wort könnte von großer Wichtigkeit sein!
Das Verhör der Augenzeugen über den Fall des Verschwindens von Magus Unarius.
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Angaben, die von dem Bauer Felonij stammen, und genau niedergeschrieben wurden
«An diesem unglückseligen Tag schliff ich seit dem frühen Morgen die Klinge meines Pfluges. Das Wetter verschlechterte sich allmählich und ich musste unbedingt das Nachbarfeld aufackern. Ich dachte mir schon, dass ich es auf keinen Fall schaffen würde, bevor es anfängt zu regnen. Da sah ich plötzlich diesen Alten rennen. Ehrlich gesagt erkannte ihn nicht gleich, er lief viel zu schnell. Und das interessanteste an der Sache ist, dass er etwas vor sich hin murmelte, über irgeneinen Erdmann. Gelen, Galum, Golem...Wie nannte er ihn denn?! Schon seit meiner Kindheit bin ich sehr neugierig. Ich stürzte direkt zur Heide hinter ihm her. Der Hexenmeister bemerkte niemanden um sich herum, völlig in sich gekehrt,wurde er fast irrsinnig … Scheinbar deswegen ließ er seine Papiere fallen. Ich dachte mir, ich hebe es auf, es kann ja sein, dass sie nützlich sein können…Ich versteckte sie an der Brust und lief davon. Als ich zu Hause ankam, fing es an zu regnen. Da habe ich meinen Fund, der unter meinem Hemd war, total vergessen. Als ich mein Werkzeug in der Scheune versteckte, wurde mein Hemd durch und durch nass. Ich holte die Zettel heraus, und sah, dass die Tinte darauf total verschmiert war und das Papier ganz weich wurde, so dass man es kaum in den Händen halten konnte. Es blieben nur Papierstücke übrig, und das Gekritzel des Magus ist sehr schwierig zu erkennen. Er drückt sich sehr merkwürdig aus, irgenwie nicht unsererer Sprache gewöhnlich…»…
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Vom Bauer Felonij erhielt ich Papierstücke, die beim näheren Anschauen als Notizen aus dem Tagebuch des Magus Unarius erkannt wurden. Sie konnten kein Licht auf die Ereignisse dieser regnerischen Nacht werfen, im Gegenteil, ich wurde nur noch mehr verwirrt. Möglicherweise sind sie vollkommen nutzlos! Im Moment ist es überhaupt nicht klar, worum es sich in diesen Papieren handelt und was der Magus dort beschrieb. Ich versuche die Stücke zusammenzubringen. Einige Stellen sind gar nicht zu erkennen. Aber das gesamte Bild wird klar!
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Heil gebliebene Bruckstücke aus dem Tagebuch des Unarius
Bruchstück Nr.1
Die Welt heisst Dantar. Und ich bin bereit meinen Kopf vor ihrer unvorstellbaren Schönheit und Mächtigkeit zu verbeugen. Meine Absichten als Forscher sind würdevoll und frommherzig und ich darf noch nicht in den Lauf der Zeit dieser Welt eingreifen. Direkt bei der ersten Begegnung ist vor meinen Augen ein unglaubliches Wunder erschienen! Die Wand aus schwarzen Steinen überragte mich und der Gipfel des Tempels ragte in den Himmel. Ich bekam schlechte Nachrichten darüber, dass die mächtigen Kräfte des uralten Gewehrs in diesem Gebäude, als ob ...
Unbekannte Rassen bevölkern Dantar. Sie führen Kriege untereinander. Die Körper und der Verstand beider Rassen unterscheiden sich. Die einen haben in meiner Seele ein Ekelgefühl erregt: ihre verfaulten Körper verbreiteten einen Gestank und ihre Häßlichkeit konnte sogar das Chaos ausstechen.
Die anderen fesselten meinen Blick, mächtig und schön, mit ihren beflügelten Pferden vorbeirasend.
Das Gute und das Böse können sich nicht miteinander vertragen, jede Rasse neigt zu einem bestimmten Urelement: zum dunklen oder zum hellem.
Und daraus wurde diese Welt erschaffen. Die Kraft der Urelemente ist im Herz von Dantar enthalten, was auch sein Leib ist. Eine riesige Energie ist in diesem magischen Stein eingeschlossen...
Bruchstück Nr.2
Mich verlässt nicht der Gedanke an die Schöpfung der menschenähnlichen Riesengestalt, des tötenden Feindes. Das Hexenbuch schenkt mir die mächtigen Kenntnisse, lässt meinen Verstand nicht zweifeln, denn ich bin fähig einen Golem zu erschaffen. Mit Hilfe eines magischen Aktes wird er aus der Erde geboren, um…
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Das Tagebuch von Unarius verwickelt sich in dieser Angelegenheit, so dass es mir nicht möglich erschien zu erkennen, wie es mit dem Ritual auf der Heide Allajas verbunden ist. Aus dem Tagebuch folgt, dass dieser Hexenmeister diese rätselhafte und uns unbekannte Welt besucht hat. Aber wie ist das möglich? Wahrscheinlich hat es etwas mit der von ihm geschaffenen magischen Schriftrolle auf sich, die ermöglicht durch Zeiten zu reisen. Vermutlich haben diese Völker früher unsere Welt besiedelt. Oder wurde der Hexenmeister irrsinnig, wie viele behaupten? Ich habe mich entschlossen den Nekromanten über diese Schriftrolle der Zeitreisen zu befragen. Er war einer der eifrigsten Adepte von Unarius. Er könnte von vielen Sachen Ahnung haben! Ich lege eine Notiz an, in dem ich den grundlegendsten Kern des Gesprächs mit dem dunklen Magus Nekromanten berichte:
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Auskunft, die ich aus dem Gespräch mit dem Nekromanten über die Schriftrolle der Zeitreisen erhalten habe:
Die magische Schriftrolle wurde von Unarius erschaffen, um die Bewegung durch verschiedene Zeiten zu ermöglichen. Mit ihrer Hilfe kann man sich um mehrere Jahrhunderte zurück teleportieren, um die grössten Ereignisse in der Geschichte der Welt Feo zu beobachten. Der Hexenmeister wollte schon längst diese Idee zustande bringen, und als er das verwirklichen konnte, war er die erste Zeit nur noch damit beschäftigt. Er hat niemals mehr über Dantar erzählt und sprach nie über den Golem. Darüber ist dem Nekromanten nichts bekannt. Um die Schriftrolle zu verwenden und Zeitreisen machen zu können, braucht man nicht so eine komplizierte Handlung durchzuführen. Der dunkle Magus glaubt, ausgehend davon, dass im Ritual Symbole des Elementenzusammenhangs vorhanden sind, dass es uralt ist und von Unarius während der Zeitreise erkannt wurde.
Ausserdem erhielt ich noch einige andere interessante Informationen! Eins der Magiebücher, das die Beschreibung der uralten Elixiere beinhaltet, erzählt über eine Pentagrammzeremonie mit einem Salamander. Solche Rituale kommen selten vor. Der Autor des Buches ist ein schwarzer Hexer, der seine magischen Kräfte vor 500 Jahren verlor. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Unarius mit Hilfe diesen Hexers sein Ritual an dem Tag vollbrachte. Der Nekromant zweifelt gar nicht daran, dass Unarius umgekommen ist. Rituale des Elementenzusammenhangs sind sehr gefährlich und jeder Hexenmeister weiß, dass diese Rituale oft zum Tod führen. Eine der Nebenwirkungen ist, dass man seiner magischen Kräfte verlieren kann, was auch dem schwarzen Hexer passierte. Er starb als ein ganz normaler Mensch, da er seine Kräfte verlor. Eine gewisse Jungfrau Galendia, die eine Verwandte des Hexers sein soll, hat seine Notizen...
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Es stärkt sich die Gewissheit in mir, dass die Wurzel des Problems des Verschwindens von Unarius mit dem rätselhaften Ritual zu tun hat. Wenn man dieses Rätsel löst, wird man erfahren, was mir Unarius passierte. Aus dem Gespräch mit dem dunklen Magus Nekromant folgt, dass man unbedingt mir der Galendia reden sollte und sie um Erlaubnis bitten die Notizen vom schwarzen Hexer zu lesen. Allerdings ist es komisch, dass der Nekromant sich so sicher ist, dass sein Lehrer tot ist. Ich begebe mich in die Stadt zu der Verwandten des schwarzen Hexers! Es kann sein, dass die Lösung des Rätsels nahe ist!
Liebe Grüße,
Soana
Geheimwissen Story 14
Das ist wirklich aufschlussreich.
Eine der Seiten des Reisetagebuchs einer Entdeckerexpedition der Nordländer von Khair, gefunden in einer der Spalten der fernen Berge.
Der Zeiger des alten Kompasses, der nervös unter dem allten Kompass zuckt, richtet sich unablässig gen Norden. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, dies bezeugt der schwer über uns hängende Mond, der alles in rauchblaues, trübes und verschleiertes Licht taucht... Mirrou ist von hier nicht sichtbar, der gleiche dichte Nebel umhüllt langsam die Umgebung mit einem undurchdringlichen Schleier. Die letzten paar Stunden, seitdem wir dieses Land betreten haben, verlässt uns das Gefühl nicht, dass wir nicht allein sind. Als ob uns jemand folgt, uns heimlich beobachtet, sich zwischen den grauen Felsen versteckt. Aufgrund der Müdigkeit und des Mangels an frischem Wasser habe ich allem Anschein nach zu halluzinieren begonnen. Mir schien es, als ob ich die Gestalt eines Kriegers gesehen hätte, in eine ungewöhnliche Rüstung gekleidet, der nicht weit von unserem Nachtlager vorbeihuschte… *Die Zeilen sind durchgestrichen, so dass sie nicht zu lesen sind.* Wir müssen uns alle ausschlafen… Ich habe den Eindruck, dass wir eine unsichtbare Grenze überschritten haben, uns auf fremdes Territorium begeben haben, deswegen müssen wir eine Pause machen, bevor wir unseren Weg in die wilden Dickichte der unbekannten Gebiete des Kontinents fortsetzen.
…echsundzwanzigster Tag der Reise. 74°49′ nördlicher Breitengrad 17°49′ westlicher Längengrad. Rast bei großen Steinen.
Wir konnten nicht schlafen. Unsere Gruppe wurde von einem wilden Knurren geweckt, die wie ein Echo durch die Gegend schallte. Wir sprangen augenblicklich auf, griffen nach den Waffen und warteten in Kampfhaltung auf den Angriff. Allerdings hatte der Kampf schon begonnen... Auf einem kleinen Hügel einige Meter von unserem Lager spielte sich ein blutiges Drama ab. Wir trauten unseren Augen nicht, erblickten wir doch staunend zwei Riesen, die miteinander kämpften. Ihr außergewöhnliches Aussehen, das nicht im entferntesten an irgendein Lebewesen erinnerte, das wir jemals gesehen hatten, und ihre kusntvolle Kampftechnik zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die erste war von Kopf bis Fuß in silberne Rüstung eingekleidet, die eng an seinem mächtigen Körper anlag und seine Bewegungen überhaupt nicht beeinträchtigte. Es schien, als ob sie zu seiner zweiten Haut geworden war. Die blaue Kristalle, mit denen seine Rüstung bedeckt war, gaben ein schwaches magischen Schimmern ab, als er mit zerstöerischer Kraft auf seinen Gegner einschlug. Aber das Merkwürdigste war, dass keiner von uns sein Gesicht sah. Vielleicht konnten wir aus dieser Entfernung die Gesichtszüge nicht sehen, aber wir waren uns im Rückblick nachher alle einig, dass der Körper des ersten Kriegers unsichtbar gewesen war. Nur seine Augen, riesig leuchtend in der Tiefe des dunklen Helms... Der zweite Teilnehmer erinnerte mehr an einen riesigen Dämon mit vor Wut und Hass brennenden Augen. Sein mächtiger Körper wurde durch keine Rüstung geschützt, nur massive goldene Schienen an seinen starken Armen, die eine schwergewichtige zweihändige Axt hielten, waren zu sehen. Er schwang seine großen Flügel mit krallenartigen Stacheln an den Enden und knurrte in unregelmäßigen Abständen mit unverhohlener Wut, aber es war deutlich zu sehen, dass er jede Attacke genau plante und berechnete. Aus der Stirn wuchsen ihm lange, scharfe Hörner, mit denen er geschickt die Angriffe seines Gegners abblockte. Beide Gegner sahen einander mit solcher Wut an, wie es nur Erzfeinde tun, deren Haß sich über Jahrhunderte der Konfrontation verhärtet hat. Von ungestümen Zorn gepackt, bemerkten sie nichts und niemand um sie herum, ihre Aufmerksamkeit war nur aufeinander gerichtet. Die blutunterlaufenen Augen des gehörnten Monsters gegen den leuchtenden Schlitz im Helm des körperlosen Wesens. Ihr Kampf glich einem Zusammenstoß zweier Elemente! Die Schläge des ersten zeichneten sich durch Gleichmäßigkeit und eine ungewöhnliche Grazie aus, waren aber gleichzeitig schnell und blendend, wie ein Blitzschlag am dunklen Himmel. Er war ein Virtuose mit dem Schwert und schien über das Schlachtfeld zu schweben. Die Bewegungen des zweiten Soldaten waren heftig und impulsiv, wie Flammen in einem tosenden Waldbrand. Er stand fest auf dem Boden, wie uralte Felsen, die kein Windzug und kein Erdbeben bewegen kann. Er führte mit solcher Gewalt Angriffe aus, dass es schwer war sich vorzustellen, dass jemand in der Lage war, sie abzuwehren, diesem Druck standzuhalten! Nie zuvor hatten wir so etwas gesehen! Die Macht, die diesen Kreaturen besaßen, konnte sich nicht mit der der Magmaren oder Menschen messen. Angriff, Schlag, Abwehr, Angriff... Wir wagten usn nicht zu bewegen, gleichzeitig verzaubert und erschrocken über diese erstaunlich brutale Szene. Und dann machte eine der Geg...
Die nächste Seite mit der Fortsetzung der Aufzeichnung ist verloren.
Geheimwissen Story 15
Jeanette am Mi Dez 08, 2010 7:57 pm
Du hast einen Text über den Mythos des Kampfes zwischen Aladeja und dem Gott der Toten und Verdammten gefunden, der den Völkern von Feo die die Wah ließ.
Das von der Zeit vergilbte Papierblatt mit dem Text ist gut erhalten.
Der schwarze Neid der giftigen Schlange kroch in die Gedanken des Gottes der Toten und Verdammten und egriff Besitz von ihnen. Er konnte in der Versklavung der Seelen der Sterblichen keine Befriedigung finden. Sein schmähliches Wesen verlangte nach totaler Anbetung, und so entfesselte er einen unvermeidlichen Krieg zwischen ihm und Aladeja um die Seelen der Menschen und Magmaren. Es war ein fürchterlicher und harter Kampf. Beide Antagonisten waren bedrohlich und mächtig. Das schöne Antlitz der Göttin der Fruchtbarkeit loderte vor Zorn, aber sie erlag nicht dem Einfluss der zerstörerischen Wut, sondern ihr Geist triumphierte. Sie trat in den Krieg ein und rief hinter sich eine große Armee von wilden Tieren und Raubvögeln zusammen - alles Lebendige tratt auf ihrer Seite in den Kampf. Im Gegensatz dazu erweckte derjenige, dem bei seiner Geburt nicht einmal ein Name gegeben wurde, die Toten aus den Gräbern. Ein stinkender Geruch von Fäulnis und Zerfall erfüllte die Luft. Diese Krieger kannten keine Barmherzigkeit, sie fühlten keine Schmerzen. Und dieses von den Toten wiederauferstandene Heer verbreitete wiederum den Tod. Zwei Kräfte, die eine lebendig, die andere leblos und tot, trafen aufeinander und ein erbarmungsloser Kampf begann. Die Tiere versammeln sich in Scharen und griffen die Untoten an. Dicke Lianen umwanden die Monster und erwürgte sie mit ihrer grünen Umarmung. Aber es war unmöglich, die Toten zu überwinden. Sie hoben rostige Schwerter über den Kopf und schmetterten sie mit unglaublicher Kraft den Heerestruppen Aladejas entgegen. Und dieser Kampf dauerte viele Wochen an, aber den Sieg trug weder die eine noch die andere Seite davon. Doch dann rief der Gott der Toten und Verdammten die Mächte der Finsternis zur Hilfe. Furchtbare Monster, groß wie Berge, kamen aus den Eingeweiden der Erde und stürzten in die Schlacht. Sie rissen Felsen aus und warfen sie auf ihre Feinde, schöpften Wasser aus dem Abgrund und gossen es auf den Pfad des Feindes. Aber Aladeja fand eine Macht, die die unterirdischen Riesen aufhalten konnte, sie bat um Schutz bei den Bäumen. Die machtvollen Giganten brachen ihre langen Wurzeln aus dem Boden und verbanden sich untereinander mit ihnen wie ein Panzer, und hielten die Mächte der Finsternis so in Schach. So kämpften sie für viele Tage. Aber keine Seite konnte den Sieg davontragen. Und niemand weiß, wie lange dieser Kampf noch fortgedauert hätte, wenn nicht der klugen Boliwachar eingegriffen hätte. Der scharfsinnige Gott wandte sich mit einer Rede an die bitteren Rivalen und teilte ihnen mit, wie sinnlos und endlos ihr Kampf war. Er schlug ihnen vor, die Wahl der Entscheidung, wen sie anbeten sollen, den Bewohnern von Feo zu überlassen. Der verdammte Gott empörte sich über diesen Rat: wie könne man den Sterblichen anvertrauen, selbst darüber zu verfügen? Aber er beschwichtigte seinen Zorn und blickte prüfend auf Aladeja. Die Hüterin der Harmonie verbeugte sich nur demütig vor Boliwachar und dankte ihm für seine Beratung. Die Götter schlossen einen Pakt. So wurde die Wahl den Menschen und Magmaren übergeben. Ab da konnten die Stämme selbst entscheiden, wem sie huldigen wollten, Aladeja oder dem Gott der Toten und Verdammten, wem sie Opfergaben und Geschenke an den Altar bringen wollten, wen sie um Hilfe anbeten wollten, um ihnen Stärke und Entschlossenheit zu verleihen.
Du hast einen Text über den Mythos des Kampfes zwischen Aladeja und dem Gott der Toten und Verdammten gefunden, der den Völkern von Feo die die Wah ließ.
Das von der Zeit vergilbte Papierblatt mit dem Text ist gut erhalten.
Der schwarze Neid der giftigen Schlange kroch in die Gedanken des Gottes der Toten und Verdammten und egriff Besitz von ihnen. Er konnte in der Versklavung der Seelen der Sterblichen keine Befriedigung finden. Sein schmähliches Wesen verlangte nach totaler Anbetung, und so entfesselte er einen unvermeidlichen Krieg zwischen ihm und Aladeja um die Seelen der Menschen und Magmaren. Es war ein fürchterlicher und harter Kampf. Beide Antagonisten waren bedrohlich und mächtig. Das schöne Antlitz der Göttin der Fruchtbarkeit loderte vor Zorn, aber sie erlag nicht dem Einfluss der zerstörerischen Wut, sondern ihr Geist triumphierte. Sie trat in den Krieg ein und rief hinter sich eine große Armee von wilden Tieren und Raubvögeln zusammen - alles Lebendige tratt auf ihrer Seite in den Kampf. Im Gegensatz dazu erweckte derjenige, dem bei seiner Geburt nicht einmal ein Name gegeben wurde, die Toten aus den Gräbern. Ein stinkender Geruch von Fäulnis und Zerfall erfüllte die Luft. Diese Krieger kannten keine Barmherzigkeit, sie fühlten keine Schmerzen. Und dieses von den Toten wiederauferstandene Heer verbreitete wiederum den Tod. Zwei Kräfte, die eine lebendig, die andere leblos und tot, trafen aufeinander und ein erbarmungsloser Kampf begann. Die Tiere versammeln sich in Scharen und griffen die Untoten an. Dicke Lianen umwanden die Monster und erwürgte sie mit ihrer grünen Umarmung. Aber es war unmöglich, die Toten zu überwinden. Sie hoben rostige Schwerter über den Kopf und schmetterten sie mit unglaublicher Kraft den Heerestruppen Aladejas entgegen. Und dieser Kampf dauerte viele Wochen an, aber den Sieg trug weder die eine noch die andere Seite davon. Doch dann rief der Gott der Toten und Verdammten die Mächte der Finsternis zur Hilfe. Furchtbare Monster, groß wie Berge, kamen aus den Eingeweiden der Erde und stürzten in die Schlacht. Sie rissen Felsen aus und warfen sie auf ihre Feinde, schöpften Wasser aus dem Abgrund und gossen es auf den Pfad des Feindes. Aber Aladeja fand eine Macht, die die unterirdischen Riesen aufhalten konnte, sie bat um Schutz bei den Bäumen. Die machtvollen Giganten brachen ihre langen Wurzeln aus dem Boden und verbanden sich untereinander mit ihnen wie ein Panzer, und hielten die Mächte der Finsternis so in Schach. So kämpften sie für viele Tage. Aber keine Seite konnte den Sieg davontragen. Und niemand weiß, wie lange dieser Kampf noch fortgedauert hätte, wenn nicht der klugen Boliwachar eingegriffen hätte. Der scharfsinnige Gott wandte sich mit einer Rede an die bitteren Rivalen und teilte ihnen mit, wie sinnlos und endlos ihr Kampf war. Er schlug ihnen vor, die Wahl der Entscheidung, wen sie anbeten sollen, den Bewohnern von Feo zu überlassen. Der verdammte Gott empörte sich über diesen Rat: wie könne man den Sterblichen anvertrauen, selbst darüber zu verfügen? Aber er beschwichtigte seinen Zorn und blickte prüfend auf Aladeja. Die Hüterin der Harmonie verbeugte sich nur demütig vor Boliwachar und dankte ihm für seine Beratung. Die Götter schlossen einen Pakt. So wurde die Wahl den Menschen und Magmaren übergeben. Ab da konnten die Stämme selbst entscheiden, wem sie huldigen wollten, Aladeja oder dem Gott der Toten und Verdammten, wem sie Opfergaben und Geschenke an den Altar bringen wollten, wen sie um Hilfe anbeten wollten, um ihnen Stärke und Entschlossenheit zu verleihen.
Geheimwissen Story 16
Jeanette am Do Dez 09, 2010 11:56 pm
Du hast einige Seiten aus dem Buch über leckeres und gesundes Essen gefunden.
Die Blätter sind, nach ihrem Zustand zu urteilen, wie durch ein Wunder nach einem Brand in einer Höhle unversehrt geblieben.
…knusprige, menschliche Finger lieber heiß servieren, und dann mir einer Tinktur aus abgekühlter, in Steinen abgelagerter magmarischer Lava und wilden Weintrauben reichen.
Kräftige Fleischsuppe aus frischem Magmarenmännchen und menschlichen Innereien. Für 6 Mäuler berechnet. Man kann sich den Bauch vollschlagen und am Glucksen und Mucksen im Magen ebenso erfreuen wie an heftigen Rülpsern.
Besorge im Wald:
- ein Dutzend menschliche Innereien (gut geeignet sind Herzen, Leber, Mägen);
- 5 gute Stücke frisches Magmarenfleisch (fette, saftige Teile);
- zwei Dutzend Asseln;
- fünf Bündel Frühlingszwiebeln;
- drei schwarze Eichenzweige;
- zwei gereinigte Kretsschwänze;
- heißes Kodragfett;
- Salzsteine, Leuchtkäferpulver.
Fleisch filetieren, darauf achten, dass das Magmarenmännchen wirklich frisch ist. Am besten frisch geschlachtete Körper verwenden, aber darauf achten, dass das Fleisch wirklich tot ist, denn die Magmarenmännchen sind sehr lebensfähig und standhaft: sie können aufwachen udn weglaufen oder ein Gemetzel in der Höhle anrichten. Saftige und fettige Stücke auswählen, dann wird die Fleischsuppe geschmackvoller. Bei alten Magmarenmännchen ist das Fleisch ein wenig zäh und sehnig, weil...
Ein Teil des Textes ist mit getrocknetem, graubraunen Blut verschmiert, deswegen sind diese Zeilen nicht zu lesen.
...die Innereien müssen vorher vorbereitet werden: gute Hausherrn haben immer Vorräte auf Lager und in ihrem Keller finden sich ein paar Körbe mit menschlichen Herzen, zarter Leber oder Mägen. Die großen Eingeweiden zerkleinern, und wenn sie klein sind, kann man sie auch ganz verwenden. Das vorbereitete Fleisch in einen Topf geben, in der schon das Kodragfett brutzelt und la...
Ein Fettfleck hat die Buchstaben verwischt, deswegen ist der Satz nicht zu lesen.
...sseln binden die Fleischsuppe und lassen sie schneller dick werden.
Die Kretsschwänze müssen gut gewaschen werden, um den Gestank loszuwerden, danach die Haut abziehen. Klein hacken und zusammen mit den Knochen in den Topf zum Fleisch geben. Die Eichenzweige dazugeben. Die Fleischsuppe auf schwachem Feuer ziehen lassen, bis sie gar ist, dabei mit einer Steinfliese abdecken und ab und zu umrühren. Aufpassen, dass die Flüssigkeit nicht aufkocht. Wenn während des Garens ein Käfer oder Insekt in die Suppe fliegt, hol ihn nicht heraus, - deine Fleischsuppe wird noch leckerer! Zum Schluss die zerstampften Salzsteine und das Leuchtkäferpulver für die Würze hinzugeben. Die dicke, kräfitge Fleischsuppe ist fertig! Mmmm… Esse sie mit Appetit und guten Rülpsern!
Gehackter Menschenbraten am Spieß, ohne Haut, scharf gewürzt mit…
Die Seite ist unten verkohlt.
Geheimwissen Story 17
Geierich am Fr Dez 24, 2010 12:17 am
Dir ist ein Fragment aus der Chronik der Bruderschaft der Tugend, geführt seit dem Anfang ihrer Entstehung, in die Hände gefallen. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Vor langer Zeit, dreihundertundacht Tage nach der Ankunft Schearas, erhielt unser Kloster einen neuen Novizen. Er kam von weit her, sein junger und wissbegieriger Verstand gewann unsere Neigung, und die Güte seines Herzens vertrieb alle Zweifel an der Richtigkeit unserer Entscheidung. Wir fingen an, mit ihm unser Obdach und Brot zu teilen, und er zahlte es uns mit Gehorsam und Demut zurück. Der frischgebackene Bruder hieß Mamaluka, und der Name, wie sich später herausstellte, entsprach ihm vollständig, denn so nannten man in den alten Zeiten Menschen, deren Seele zu Eitelkeit neigt. Er war ein fleissiger Schüler, eignete sich alle notwendigen Manuskripte relativ schnell an und studierte die antiken Schriften. Leidende wendeten sich an ihn und baten um Hilfe, denn er lehnte niemandem gegenüber weder Segensrollen noch gute Worte ab. Es gab nichts, was Mamaluka nicht über Zerstörer wusste, und es schien, dass sogar das heilige Feuer ihm wohl gesonnen war. Wir verwenden alle Kräfte auf die Herrschaft des Guten und der Gerechtigkeit in der Welt, rufen zur Barmherzigkeit und Geduld in Beziehungen zu unseren Nächsten auf, und ein Teil unserer allgemeinen Beschäftigungen wurde verdienterweise Mamaluka. Er beteiligte sich immer am aktivsten an den Versammlungen der Bruderschaft, seiner Meinung wurde Gehör geschenkt, denn er war er ein geschickter und erfahrener Meister. Das einzig, was uns bedrückte, war der Bruder Mamalukas Wunsch, aus allem einen Vorteil zu ziehen. Imme wieder bemühte er sich uns mit flammenden Reden und brennendem Blick zu überzeugen, dass es mehr Nutzen für die Bruderschaft bringen würde Segen zu verkaufen, dass indem wir sie nach rechts und nach links verschenken, die Bruderschaft nur daran hindern eine mächtige Organisation zu werden. Dieser Gedanke verließ ihn nicht, er belastete sein Denken schwer. Und damit sprengte er unsere ureigenen Grundsätze, denn ein gutes Wort ist die beste Dankbarkeit für uns. Aber wir maßen seinen Aussprüchen keine Bedeutung bei, weil seine Verdienste unbestreitbar waren und er redlich seine Pflicht erfüllte. Wenn wir uns damals vorstellen hätten können... Aber wir fingen an Ungutes zu bemerken: Mamaluka verschwand tagelang irgendwo, seine Zelle stand leer. Und wenn er erschien, so streifte er schwärzer als eine Regenwolke durch die engen Gänge, wurde verschlossen und wollte mit niemandem sprechen. Und als er eines Abends in den Türen mit dem ehrenwerten Mönch Sinegao zusammenstieß, fiel aus dem langen Priesterrock Mamalukas ein glitzernder blutig-roter Rubin heraus. Sinegao war stark kurzsichtig, aber solchen Glanz konnte er unmöglich nicht bemerken. Und da erkannten wir die furchtbare Wahrheit! Mamaluka warf die Hände in die Höhe, lachte laut und schrie alles heraus, was sich in seiner Seele angesammelt hatte und ihn zeriss. Er nannte uns einen Haufen verblendete Dummköpfe, die bis zum Ende ihres Lebens eine bettlerhafte Existenz fristen würden. Er sagte, dass er nicht im Geldmangel dahinvegetieren wolle, wenn er für seine Erkenntnisse und Hilfe eine gute Bezahlung von Gold und den Edelsteinen bekommen könne, und dass er nicht länger wünscht, seine Talente vergebens zu verschwenden. Mit diesen Wörtern verließ uns Mamaluka. Niemand hielt ihn auf oder vielmehr keiner wagte es. Und nach einigen Tagen fingen seltsamen Sachen an in der Welt Feo zu geschehen. Zu uns kamen immer wieder Krieger, die klagten, dass die auferlegte Magie der Apotropie sie nicht vor Flüchen schützte und ihre wundertätigen Eigenschaften verloren habe. Wir begriffen nichts. Sich mit Vermutungen quälend, warteten wir Neuigkeiten, und sie kamen zu uns, aber ganz und gar nicht von da, woher wir sie vermuteten. Ein sterbender Kämpfer erzählte uns von einer blutigen Schlacht nicht weit vom Dickicht des Waldrausches: als es schien, dass die Schlacht schon gewonnen war, erschien ein kleiner Mensch mit im Wind flatternden Haaren. Er hob einen geheimnisvollen Stab über den Kopf - und blitzschnell verflüchtigten sich die rettenden, von der Bruderschaft geschenkten, Zauber. In seinen Augen glänzten Funken der Eitelkeit! Wir konnten das Gehörte nicht glauben: nur ein Mensch passte so auf die Beschreibung! Die Nachricht über den Mamalukas Verrat lag wie ein Stein auf unseren Herzen, ein Feuerpfeil durchbohrte sie und verbrannte sie völlig. Wir erinnerten uns an seine Abschiedswörter und ließen die Köpfe hängen. Mamaluka hatte der Versuchung nachgegeben, war in der endlosen Jagd nach Macht und Reichtum auf die Seite unserer Erzfeinde übergetreten und hatte die Ideale der Bruderschaft verraten. Alle Geheimnisse, in die er eingeweiht war, waren in die Hände der Übeltäter übergegeben. Wie wir erfuhren, suchten sie schon seit langem unter uns einen gierigen Menschen mit unzähmbarem Stolz, einen, der der Versuchung des Geldes nachgeben würde und bereit ist alles zu machen, dass seine Selbstliebe unterhält. Dieses war ein Test für jeden: Mamaluka hat sich als schwacher Geist erwiesen. Aber schlimmer als alles wurde, das ungeheuere Werk des Verräters: um das Wohlwollen der gesandten Verdammten zu erwerben, ihr Vertrauen zu gewinnen, wurde der Stab erschaffen, mit dessen Hilfe man jede der Magien der Bruderschaft der Tugend zerstreuen kann. Mamaluka selbst legte die tödliche Waffe in die Hände des Feindes. Aber wir ließen nicht die Hände sinken, denn die Welt ist noch nicht vollkommen, und umso edler und wertvoller ist unser Streben, das Gute nach Feo zu bringen, Weisheit zu erreichen und die Seelen der Lebenden mit Geduld zu füllen.
Geheimwissen Story 18
Geierich am So Jan 09, 2011 11:53 pm
Du hast einen Ausschnitt aus dem großen Buch der Wahrsagungen und Vorhersagen gefunden. Krieger, hör genau zu, und achte auf jedes meiner Worte.
Vor langer Zeit, die Jahrhunderte zurückliegt, bekam der Lehrling eines großen Zauberers einen schweren Auftrag von seinem Meister:
Einen Gegenstand zu erschaffen, der die Bedürfnisse von jedem befriedigen kann. Und so wurde der Würfel Dzungo erschaffen, ein
kniffliges Rätsel, dessen Name als "Antwortgebender" aus einem uralten Dialekt übersetzt wird. Der Würfel war in der Lage, jede Frage seines
Besitzers zu beantworten, vorausgesetzt, dieser konnte ihn zusammensetzen. Der junge Zauberlehrling war sehr aufgeweckt, und deswegen gelang ihm das
Rätsel sehr gut. Nicht jeder konnte dieses Rätsel lösen, und selbst denen, die es lösen konnten, hat es nicht
immer Trost gebracht...
Das Artefakt ist ein hölzerner Würfel bestehend aus 26 kleinen Figuren, die man auf Achsen, die von außen nicht sichtbar sind, bewegen kann. Jeder der
neun Figuren jeder Seite des Würfels symbolisiert eine spezifisches Gefühl. Nahezu jedes Lebewesen ist in der Lage, diese zu empfinden: Freude,
Trauer, Zorn, Angst, Staunen, Interesse, Mitleid, Scham und Liebe. Mithilfe des Drehens der Seiten des Dzungo kann man diese Figuren in sehr vielen
unterschiedlichen Konstellationen anordnen. Das Rätsel ist erst dann gelöst, wenn man beim Drehen alle Figuren, die ein und dasselbe Gefühl
symbolisieren, zusammen auf einer Seite des Würfels anordnet. Aber es ist nicht so leicht, den Dzungo-Würfel richtig zusammenzubauen. Nicht
jeder hat die Kraft sein Geheimnis zu erfassen. Jedes dieser Gefühle ist eigentümlich, einzigartig und manche vertragen sich nicht mit
einander. Die Figur der Trauer stellt sich nicht neben die der Freude, Mitleid wird sich nicht zum Zorn drehen... Aber wenn man es schafft den
Würfel zu beherrschen, dann öffnet er einem sein Geheimnis! Man bekommt die Chance, dem Würfel eine beliebige Frage zu stellen und erhält
augenblicklich die Antwort auf diese. Aber soll man wirklich mit dem Schicksal spielen? Dieses Spiel könnte ziemlich gefährlich
werden. Man weiß nicht, was es einem bringen wird - Glück oder Elend! Der Würfel Dzungo prüft seinen Besitzer wie eine lebendige Substanz, die
durch die Körperwärme erweckt wird, den Herzschlag spürt und spricht ihm nach. Das heimtückische Artefakt kann das Gefühl aufzwingen, welches man
als letztes zusammengesetzt hat. Viele haben schon versucht dieses einmalige Rätsel zu lösen, aber nur bei wenigen hat es funktioniert. Soll
man wirklich auf alle Fragen eine Antwort suchen? Manchmal ist es besser in Unwissenheit zu leben. Denn der Würfel Dzungo könnte ein zu hohen
Tribut fordern.
Geheimwissen Story 19
Dir ist ein Fragment aus dem großen Buch der Weisheit von Basard, dem Auserwählten in die Hände geraten. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Die Wächter der Tore des Wissens
Das legendäre Tor des Wissens erheben sich am Fuß des Klagehügels majestätisch in den Himmel. Es ist nicht jedem gegeben, durch sie hindurchzugehen, aber derjenige, der Antworten auf die gewünschten Fragen erhält, wird die Hand der Weisheit spüren. Schon viele Jahrhunderte bewachen das Tor drei Steinstatuen, weder Wind noch Regen kann sie erschüttern. An diesen Beschützern kann kein lebendiges Wesen vorbeifliegen und kein körperloser Geist durchschlüpfen. Die schweigenden Wächter bewahren auf ihrem ewigen Posten das große Geheimnis des Tores, aber einst waren ihre Körper von lebendigem Fleisch... In jenen fernen, friedlichen Tagen, als der heilige Guutschar unter dem wachsamen Auge der schwarzgeflügelten die Vögel Gur noch seine majestätische Macht bewahrte, herrschte in Feo die Ruhe. Drei schöne Jungfrauen-Riesinnen erschienen auf den Weiten der neuen Welt. Sie hatten so weiße Haut wie die Wolken über dem Tempel des Auserwählten. In ihren sanftmütigen Gesichtern konnte man Weisheit erkennen, sie strahlten Harmonie aus, und es schien, als ob sie die Antwort auf jede der Fragen des Daseins kannten. Die Jungfrauen siedelten sich abgeschieden auf den Weiten der neuen Welt an, nicht weit vom Tor des Wissens, und lenkten vom ersten Augenblick die Aufmerksamkeit auf sich. Jeden Tag verbrachten sie ihre Zeit damit, einige Stunden mit der spitzen Feder eines unbekannten Vogels etwas auf eine endlos lange Schriftrolle aufzuzeichnen. Kaum berührte die Feder das getrocknete Papier mehr als einige Minuten nicht mehr, begann die Schriftrolle langsam, in der Luft zu tauen und verschwand. Das Manuskript der Riesinnen war so sonder- und wunderbar, dass es den Kontakt mit jedem vermied. Einmal stieß einer der Auserwählten ganz zufällig auf ihre Unterkunft. Er erschrak nicht, als er die riesige Größe der Unbekannten sah, sondern war von ihrer Anmut bezaubert und bat einfach darum, Wasser aus der Quelle trinken zu dürfen, die sich neben dem Haus befand und verabschiedete sich. Am nächsten Tag entschied sich der junge Weise, den großmütigen Jungfrauen zu danken und begab sich wieder zu ihnen. Da er im weiträumigen Haus Niemanden antraf, wollte er schon wieder weggehen, als er eine ungewöhnliche Feder von seiner Größe sah. Der Auserwählte berührte sie und fühlte, dass sie nicht mehr als die Blätter der wunderbaren Blumen wog, die auf der Wiese des Vergessens wachsen. Mit dem flaumigen Ende legte sich die Feder leicht in seine kleine Hand, und das andere Ende tauchte in etwas Festes. Und im selben Augenblick erschien in der Luft langsam eine riesige Schriftrolle aus Papier. Der Jüngling glaubte seinen Augen nicht! Er hatte sich kaum von der Überraschung erholt, als dieweißhäutigen Riesinnen ins Haus herein stürmten. Außer sich vor Zorn, überschütteten sie den ungebetenen Gast mit Flüchen in ihrer fremd klingenden Sprache. Eine von ihnen holte mit ihrer riesigen Hand aus und schlug den Auserwählten mit aller Wucht. Die Kraft dieses Schlages reichte aus, dass der Unglückliche sich auf immer vom Leben verabschiedete. Dies war der erste Mord an einem Auserwählten seit ihrer Erschaffung durch den Gott Boliwachar. Im selben Augenblick erschien Boliwachar den Jungfrauen, die mir gesenkten Blicken vor ihm standen. Er verwandelte sie für ihr Vergehen in drei riesige Steinstatuen, wobei er sie nicht der Sprache beraubte, und befahl ihnen, ewig das Tor des Wissens zu bewachen. Von jenem Tag an zieren ihre Figuren den Eingang ins Kloster der Weisheit und bringen auch erfahrene Gelehrte zum Zittern, weil die scharfsichtigen Jungfrauen jeden auf die Probe stellen. Es ist nicht einfach, den Standort der Wächter aus weißem Stein zu ereichen und den Schlüssel vom Tor zu bekommen. Man muss ein spezielles Ritual durchführen, das aus Verbeugungen besteht, um die Aufmerksamkeit der stolzen Riesinnen auf sich zu lenken: in einer bestimmten Ordnung und einer jeweils genauen Anzahl muss man sich vor jedem der Steinstatuen bis zu Erde verbeugen. Und nur dann werden die majestätischen Wächter den Zugang zum Haus der Weisheit öffnen, dessen Eingang von uns versiegelt wurde, den Auserwählten. Das Tor verbirgt ein uraltes Geheimnis, denn es ist fähig, die heilige Stelle des Wissens zu schenken. Und die Auskünfte verfügen manchmal über eine unglaubliche Kraft und können nicht nur brennende Probleme, sondern auch das Schicksal ganzer Völker entscheiden.
Die Wächter der Tore des Wissens
Das legendäre Tor des Wissens erheben sich am Fuß des Klagehügels majestätisch in den Himmel. Es ist nicht jedem gegeben, durch sie hindurchzugehen, aber derjenige, der Antworten auf die gewünschten Fragen erhält, wird die Hand der Weisheit spüren. Schon viele Jahrhunderte bewachen das Tor drei Steinstatuen, weder Wind noch Regen kann sie erschüttern. An diesen Beschützern kann kein lebendiges Wesen vorbeifliegen und kein körperloser Geist durchschlüpfen. Die schweigenden Wächter bewahren auf ihrem ewigen Posten das große Geheimnis des Tores, aber einst waren ihre Körper von lebendigem Fleisch... In jenen fernen, friedlichen Tagen, als der heilige Guutschar unter dem wachsamen Auge der schwarzgeflügelten die Vögel Gur noch seine majestätische Macht bewahrte, herrschte in Feo die Ruhe. Drei schöne Jungfrauen-Riesinnen erschienen auf den Weiten der neuen Welt. Sie hatten so weiße Haut wie die Wolken über dem Tempel des Auserwählten. In ihren sanftmütigen Gesichtern konnte man Weisheit erkennen, sie strahlten Harmonie aus, und es schien, als ob sie die Antwort auf jede der Fragen des Daseins kannten. Die Jungfrauen siedelten sich abgeschieden auf den Weiten der neuen Welt an, nicht weit vom Tor des Wissens, und lenkten vom ersten Augenblick die Aufmerksamkeit auf sich. Jeden Tag verbrachten sie ihre Zeit damit, einige Stunden mit der spitzen Feder eines unbekannten Vogels etwas auf eine endlos lange Schriftrolle aufzuzeichnen. Kaum berührte die Feder das getrocknete Papier mehr als einige Minuten nicht mehr, begann die Schriftrolle langsam, in der Luft zu tauen und verschwand. Das Manuskript der Riesinnen war so sonder- und wunderbar, dass es den Kontakt mit jedem vermied. Einmal stieß einer der Auserwählten ganz zufällig auf ihre Unterkunft. Er erschrak nicht, als er die riesige Größe der Unbekannten sah, sondern war von ihrer Anmut bezaubert und bat einfach darum, Wasser aus der Quelle trinken zu dürfen, die sich neben dem Haus befand und verabschiedete sich. Am nächsten Tag entschied sich der junge Weise, den großmütigen Jungfrauen zu danken und begab sich wieder zu ihnen. Da er im weiträumigen Haus Niemanden antraf, wollte er schon wieder weggehen, als er eine ungewöhnliche Feder von seiner Größe sah. Der Auserwählte berührte sie und fühlte, dass sie nicht mehr als die Blätter der wunderbaren Blumen wog, die auf der Wiese des Vergessens wachsen. Mit dem flaumigen Ende legte sich die Feder leicht in seine kleine Hand, und das andere Ende tauchte in etwas Festes. Und im selben Augenblick erschien in der Luft langsam eine riesige Schriftrolle aus Papier. Der Jüngling glaubte seinen Augen nicht! Er hatte sich kaum von der Überraschung erholt, als dieweißhäutigen Riesinnen ins Haus herein stürmten. Außer sich vor Zorn, überschütteten sie den ungebetenen Gast mit Flüchen in ihrer fremd klingenden Sprache. Eine von ihnen holte mit ihrer riesigen Hand aus und schlug den Auserwählten mit aller Wucht. Die Kraft dieses Schlages reichte aus, dass der Unglückliche sich auf immer vom Leben verabschiedete. Dies war der erste Mord an einem Auserwählten seit ihrer Erschaffung durch den Gott Boliwachar. Im selben Augenblick erschien Boliwachar den Jungfrauen, die mir gesenkten Blicken vor ihm standen. Er verwandelte sie für ihr Vergehen in drei riesige Steinstatuen, wobei er sie nicht der Sprache beraubte, und befahl ihnen, ewig das Tor des Wissens zu bewachen. Von jenem Tag an zieren ihre Figuren den Eingang ins Kloster der Weisheit und bringen auch erfahrene Gelehrte zum Zittern, weil die scharfsichtigen Jungfrauen jeden auf die Probe stellen. Es ist nicht einfach, den Standort der Wächter aus weißem Stein zu ereichen und den Schlüssel vom Tor zu bekommen. Man muss ein spezielles Ritual durchführen, das aus Verbeugungen besteht, um die Aufmerksamkeit der stolzen Riesinnen auf sich zu lenken: in einer bestimmten Ordnung und einer jeweils genauen Anzahl muss man sich vor jedem der Steinstatuen bis zu Erde verbeugen. Und nur dann werden die majestätischen Wächter den Zugang zum Haus der Weisheit öffnen, dessen Eingang von uns versiegelt wurde, den Auserwählten. Das Tor verbirgt ein uraltes Geheimnis, denn es ist fähig, die heilige Stelle des Wissens zu schenken. Und die Auskünfte verfügen manchmal über eine unglaubliche Kraft und können nicht nur brennende Probleme, sondern auch das Schicksal ganzer Völker entscheiden.
Geierich- P'hadd-Bär
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Geheimwissen Story 20
Dir ist eine Erzählung eines überlebenden Magmaren-Kriegers, aufgezeichnet von ihm selbst nach einem Besuch der Tallaar-Säle, in die Hände geraten.
Ich lebe... Das erscheint mir unglaublich... Habe ich wirklich inmitten diesem wütenden Wahnsinn überlebt?... Ginge es nach meinem Willen, würde ich für immer diese schrecklichen Stunden aus meinem Gedächtnis streichen und mich niemals an diese maßlose Wut erinnern, aber ich muss das alles jetzt aufschreiben, solange die Bilder so lebendig sind... Irdenwann einmal wird jemand meine Erzählung lesen. vielleicht wird er mich für einen Geisteskranken halten, aber es ist alles wahr, es ist mir tatsächlich passiert... Die Aufzeichnungen sind fragmentarisch, aber ich schreibe, mich selbst überwindend, meine Geschichte auf.
Ich wachte auf der Erde auf, ausgestreckt in einer unwahrscheinlichen Pose, als wenn man mich aus riesiger Höhe geworfen hätte. Ich fühlte einen leichten Schauder, mein ganzer Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, aber nicht vor Kälte, wie mir scheint... Ich versuchte aufzustehen, aber fiel vor Erschöpfung zurück auf die Erde. Meine Kleidung war von etwas Klebrigem durchtränkt, ich war voller Schweiß, der in langsamen Tropfen an mir herabfloss, über mein Gesicht, meinen Körper, und das ohnehin nasse Hemd durchweichte. Nach allem zu urteilen, hatte ich keine Rüstung an und ich... ich war voller Blut, das war die klebrige Flüssigkeit, menschliches und... Himmlische Kräfte! Auf mir war auch Magmarenblut! Unsere Lava erkenne ich sofort. War es meine oder... Im Gehirn blitzten Erinnerungenfetzen auf. Ich hatte sowohl Fremde, als auch meine eigene Leute getötet... Das waren die ersten Gedanken, die mir in den Kopf kamen, als ich müde und kraftlos erwachte. Ich lag mit geschlossenen Augen, unfähig sogar mich leicht zu bewegen, und versuchte zu verstehen, wo ich mich befand. Das rechte Auge war komplett angeschwollen, ich strengte mich an, es zu öffnen, aber es war vergeblich, die Haut war ganz dick und unglaublich verschrammt. Außerdem durchbohrte ein höllischer Schmerz meinen ganzen Körper... Ich öffnete das linke Auge ein wenig, zum Glück hat es nicht gelitten. Und sofort erblickte ich ein Gebäude, eine nicht weit entfernt stehender Koloss, ein riesiger Tempel aus Stein, der von der Zeit und der Feuchtigkeit erodiert war. Augenblicklich tauchten unheimliche Bilder des Erlebten in meinem Bewusstsein auf. Ich erinnerte mich an alles... alles, was mit mir die letzten Stunden geschehen war, nachdem ich, überzeugt von meiner Besonderheit und Standhaftigkeit, die Schwelle der finsteren Tallaar-Säle überschritt.
Ein schmaler Lichtstreifen fiel durch die Spalte der massiven Tür, aber außer dieser trüben Beleuchtung war der alte Tempel in Finsternis getaucht. Allmählich gewöhten sich meine Augen an die Dunkelheit, ich blieb stehen und fing an, mich nach allen Seiten umzuschauen. Die Wände des Saals waren mit Aufschriften in einer mir unverständlichen Sprache und seltsamen Zeichnungen übersät, die sichtbar waren, obwohl alles ringsumher mit Blut bespritzt war. An manchen Stellen war es getrocknet und hatte sich in dicken graubraunen Schorf verwandelt, und anderswo war es noch ganz frisch, als wenn es erst vor ein paar Minuten vergossen worden war. Auf der Erde waren auch Blutspuren sichtbar, aber es waren nirgendwo tote Körper. Verlassen, schweigend, unheilverkündend... Ich schaute mir die Darstellungen genauer an. Eine von ihnen, in der Mitte der Wand, stellte einen Kämpfer dar, der von einem Schwert durchbohrt ist. In seinen Händen hielt er ein Herz, und sein Gesicht zeigte erstarrte Tränen und Schmerz. Leiden, ja, Leiden – das fiel mir als erstes ein. Wenn ich in diesem Moment gewusst hätte, wie richtig ich die Zeichnung gedeutet hatte, die diesem Saal seinen Namen gab! Mir schien es, als wenn ich irgendwelche Geräusche, das Flüstern von Jemandem hörte, aber ich verstand nichts. Meine Gedanken verwirrten sich, als wenn sie jemand vernebelte, dafür verschärften sich meine Sehkraft und mein Gehör. Etwas Dunkles drang bis in mein Inneres durch. Bosheit, ich fühlte Bosheit. Plötzlich hörte ich ein langgezogenes Knarren. Ich schaute mich heftig um und sah, dass die Tür in den Saal sich schnell schloss. Ich warf mich auf sie, aber ich schaffte es nicht einmal ein paar Schritte zu machen, als sie mit Gepolter zuschlug. Alle Versuche, die Tür aufzustoßen waren nicht von Erfolg gekrönt: sie gab nicht nach, sie war felsenfest verschlossen, felsenfest... ein unerwartet helles Licht blendete mich: neben mir an der Wand flammte eine Fackel auf, dann noch eine und noch eine, bis der ganze Saal von ihrem warmen Licht erhellt war. Und erst dann bemerkte ich, dass mich vom entfernten Ende des Saals ein Mensch anblickte, eingekleidet in eine Stahlrüstung. Ich fühlte, wie sich mein Körper anspannte und presste die Hand fester um das Schwert. In mir brodelte alles, in den Schläfen klopfte es, meine Augen füllten sich mit Blut. Wahrscheinlich empfindet so ein Tier, wenn es Beute wittert. Unbändige Wut hatte mich ergriffen: ich wollte sofort denjenigen töten und zerstückeln, der furchtlos vor mir stand und mich ansah. Ich verstand im Nachhinein nicht, was mit meinem Bewusstsein in jenem Moment geschah! Ich war wie ausgewechselt, in meinem Kopf war nur ein Gedanke: zerstören, zerstören, zerstören... Ich stürzte mich auf den Fremden und erfüllte die alten Wände des verfluchten Tempels mit einem wilden Heulen. Nach einigen Minuten war alles zu Ende... Der Körper des fremden Kämpfers lag in Stücken als lebloser Haufen auf dem Boden, der Kopf war ein wenig weiter weggerollt. Schwer atmend schüttelte ich den Kopf, ungläubig, dass das meine Hände getan hatten! Ein Schleier sank von meinen Augen und befreite für den Bruchteil einer Sekunde meinen Verstand. Ich bin ein Krieger, die Schlacht ist mein Leben, ich muss häufig töten, aber niemals habe ich es mit solchem Vergnügen und solcher Wut getan. Ich fühlte in mir etwas Fremdes, etwas Dunkles, Verderbliches, dass sich als langsames Gift in meinem Körper ausbreitete und zu den heimlichsten Winkeln meines Bewusstseins gelangte. Mit einem leisen Knarren öffnete sich vor mir die Tür, als wenn eine unbekannte Kraft mich einlud, die Bekanntschaft mit dem Tempel fortzusetzen. Zurück konnte nicht, der Ausgang war verschlossen, ies gab nur einen Weg für mich – vorwärts. Die Säle wechselten sich nacheinander ab. Alles geschah in ihnen wie nach einem vorbestimmten Drehbuch, das, wie es schien, der Tod selbst geschrieben hatte! Nur mit dem Unterschied, dass die Wut in mir jedesmal mit doppelter Kraft brodelte. Ich war immer mehr vom Blutdurst besessen, meine Kraft wuchs, und meine Reaktionsschnelligkeit war einfach erstaunlich. Es Schien, als ob ich den Schmerz gar nicht fühlte, ich war mich in den Kampf, ich strebte danach zu töten, ich ersehte den Tod des Feindes so wie nichts anderes jemals in meinem Leben. Einen der Kämpfer, auf den ich traf, zerriss ich praktisch mit bloßen Händen. Bis jetzt höre ich seine Schreie, seine tödlichen Schreie... Ich könnte mich damit rechtfertigen, dass es Selbstverteidigung war, waren meine Gegner doch ebenso besessen wie mich, oder damit, dass ich eine edle Tat vollbrachte, aber wozu... Ich weiß, das ich den Mord genoss. Ich war ein Henker, unbarmherzig, raffiniert, ungehemmt. Das, was mein Bewusstsein erfasst hatte, ließ mich sowohl auf Menschen, als auch auf Magmaren losgehen. Und ich fürchte mir vorzustellen, hätte ich es geschafft, den wütenden Geist zu beherrschen, wenn dort mein Vater oder Bruder gewesen wäre, weil ich die Antwort, die bittere Wahrheit kenne. Tallaars schwarzer, blinder Wille unterwirfst alle, macht alle gleich. Ich hätte jeden getötet, weil ich ganz in der Macht des Tempels war! Ich bin durch alle seine Säle gegangen, und ich erinnere mich an jeden so, als wäre ich gerade erst aus ihm herausgegangen. Aber, was weiter war, nachdem dich den letzten durchlaufen habe... Wie ich auf die Erde nicht weit vom Tempel geraten bin, das weiß ich nicht...
Gruß, Soana
Soana- P'hadd-Bär
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Geheimwissen Story 21
Dir ist ein Fragment aus dem Buch der Relikte, das dem Antiquar Menachem gehört, in die Hände geraten. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Zu jenen ruhmreichen und fernen Zeiten, als im Elttal noch Ruhe herrschte, und es noch keine blutigen Kriege gab, die die Welt mit Grausamkeit peinigen würden, geschah etwas, was das ruhige Leben der fleißigen Zwerge in große Aufregung versetzte. Während der Arbeit unter Tage beim Abbau von Silbererz stieß einer der Zwerge mit seinem Hammer an etwas Ungewöhnliches. Mit einem lauten Zischen flogen in alle Richtungen orange-rote Funken und ein schweres Dröhnen füllte die niedrigen Labyrinthe der Höhle – das eiserne Werkzeug traf mit seinem Schlag offenbar eine Stahlwand, hinter der sich, nach dem Dröhnen zu schließen, ein Hohlraum befand. Die Wand entpuppte sich als massive Tür, bedeckt mit Rost, der durch die Feuchtigkeit der unterirdischen Gänge hervorgerufen wurde, auf der Schriftzeichen in einer unbekannten Sprache eingraviert waren. Es schien jedoch unmöglich die Tür zu öffnen: es gab weder einen Griff noch ein Schloss. Jeden Tag versuchten die fleißigen Männchen beim Aufgang Mirrous dieses Bollwerk einzunehmen. Und als sie schon fast verzweifelten, gab der feste Stahl nach: ein kleines Loch mit ungleichmäßigen Rändern, wie mit den Reißzähnen eines riesigen Tieres ausgerissen, klaffte im dunklen Korridor. Innerhalb einiger Augenblicke vergrößerten die Zwerge das Loch mit angestrengten Schlägen ihrer Äxte, und ein paar von ihnen von begaben sich mit brennenden Fackeln hindurch. Vor ihren Augen erstreckte sich eine sonderbare Gruft, gänzlich abgedeckt von silberweißem Spinnengewebe: Im Zentrum, auf einem kleinen Podium, erhob sich ein Sarkophag aus Ebenholz. Das dunkle Holz hatte sich glänzend erhalten, unberührt von der Zeit und den unterirdischen Insekten. Der schwere Deckel ließ sich nur mit Mühe bewegen, als die ganze Gruppe an Zwergen, keuchend und fluchend, sich dagegen stemmte, um ihn von der Stelle zu schieben. Endlich segelte die hölzerne Platte mit einem dumpfen Pfeifen und ausgedehnten Knirschen zu Boden, wo sie unter Gepolter zusammenbrach. In entfernten Korridoren hallte das donnernde Echo und kleine Steinchen bröckelten von den alten Wänden herunter. Im Sarkophag lag, als ob er lebendig wäre, ein Zauberer, in schwarzes, mit Goldstickereien verziertes Samt eingewickelt. Wenn die Zwerge die antike Sprache hätten entziffern könnten, so hätten sie mühelos die Inschrift auf der Tür lesen können und hätten gewusst, dass in der Gruft der Körper eines mächtigen Zauberers ruhte, der für die von ihm vollzogenen Übeltaten zur ewigen Vergessenheit verurteilt wurde. Aber die mutige Bergarbeiter wussten nichts davon. Das Einzige, was sie verstanden, war: das Grab gehörte einem Zauberer, denn niemand anderer hätte es geschafft, sich so gut in den feuchten Höhlen des Berges zu erhalten. Sie entschieden, nichts zu berühren, nur die Totenmakse vom Gesicht des Zauberers abzunehmen, um mit ihm ein Ritual durchzuführen und bei den Geistern um Vergebung für die Öffnung des Sarkophags zu bitten. Für alle Fälle mauerten sie den Eingang zur Gruft zu. Zurück im Tal, bemerkten die Zwerge, dass die Maske sich wesentlich verändert hatte. Ein unnatürlich großer Mund mit einem tierischen Zähnefletschen hatte sich ausgebreitet, scharfe Reißzähne hatten sich gebildet, und riesige leere, unheilverkündende Augenhöhlen klafften auf dem vor Schmerz entstellten Gesicht. Die Maske des Grauens, so nannten die Zwerge von nun an die häßliche Totenmaske, wurde im Lagerhaus unterbracht und erwartete mit Ungeduld ihre Stunde. Zum ersten Mal wurden ihre geheimnisvollen Fähigkeiten entgedeckt, als einer der Wächter sie sich zufällig aufsetzte. Im selben Augenblick flammte vor ihm ein herzzerreißendes Bild auf: der Zwerg ging im reißenden Fluss unter. Die Vision war so deutlich und detailliert, als wenn alles wirklich geschähe. Vor Angst zitternd, erzählte der Wächter, dass die teuflische Maske seine Gedanken gelesen, seine stärkste Angst erkannt und sie reproduziert hätte. Damals wurde die schreckliche Kraft der Totenmaske entdeckt! Jeder, der sie anzog, begann unheimliche Visionen und schreckliche Träume zu sehen, in denen widergespiegelt war, wovor sich er im Leben am meisten fürchtete. Einige sahen, wie rote Feuerflammen ihre Körper verschlangen, andere - den Fall aus einer unglaublichen Höhe auf spitze Steine, wieder andere - Monster, die ihren Körper in Stücke rissen. Eine unendliche Menge verschiedener Gestalten des Todes erstand vor den Augen der Unglücklichen. Es Schien, dass die unbekannte Kraft ins Unterbewußtsein eindrang und die furchtbarsten Alpträume zum Leben erweckte. Das Artefakt flösste den Zwergen Angst ein, sie fürchteten es. Es verwundert nicht, dass entschieden wurde, sie als Strafe zu verwenden. Wenn das Vergehen klein war, wie eine betrunkene Schlägerei oder ein kleiner Diebstahl, so wurde die Maske für einige Minuten, manchmal nur Augenblicke aufgesetzt. Und wenn jemand eine ernste Strafe verdiente, wurdeder Straftäter mit Lederriemen auf ein riesiges Brett gefesselt und die Maske des Grauens für lange Stunden und manchmal Tage aufgesetzt. Mancher ertrug diese Qualen nicht und starb, weil ihm das Herz riss, ein anderer wurde vor Angst verrückt. Die Maske des Grauens erfüllte die Schicksale von Verbrechern, der schwarze Zauberer setzte seine Übel sogar in der Vergessenheit fort, aber die weisen Zwerge fanden eine Möglichkeit, sie zum Guten zu Nutzen. Die strafende Kraft der Totenmaske war groß, sie half, ein friedliches Gleichgewicht im Elttal herzustellen. Aber genauso wie die Zwerge die Maske mit Leben füllten, so verließ die Magie sie, als der Letzte der Zwerge seine Existenz in der Welt Feo beendete. Viele Menschen und Magmaren, Zauberer und Propheten versuchten, die Kraft, die im Artefakt der Zwerge schlummerte, wiederzubeleben, aber bis jetzt ist es niemandem gelungen. Dennoch glauben viele, dass der Tag kommen wird, an dem die Maske des Grauens wieder jeden in den Abgrund der Ängste treiben wird, der es wagt die Totenmaske des bösen Zauberers aufzuprobieren.
Zu jenen ruhmreichen und fernen Zeiten, als im Elttal noch Ruhe herrschte, und es noch keine blutigen Kriege gab, die die Welt mit Grausamkeit peinigen würden, geschah etwas, was das ruhige Leben der fleißigen Zwerge in große Aufregung versetzte. Während der Arbeit unter Tage beim Abbau von Silbererz stieß einer der Zwerge mit seinem Hammer an etwas Ungewöhnliches. Mit einem lauten Zischen flogen in alle Richtungen orange-rote Funken und ein schweres Dröhnen füllte die niedrigen Labyrinthe der Höhle – das eiserne Werkzeug traf mit seinem Schlag offenbar eine Stahlwand, hinter der sich, nach dem Dröhnen zu schließen, ein Hohlraum befand. Die Wand entpuppte sich als massive Tür, bedeckt mit Rost, der durch die Feuchtigkeit der unterirdischen Gänge hervorgerufen wurde, auf der Schriftzeichen in einer unbekannten Sprache eingraviert waren. Es schien jedoch unmöglich die Tür zu öffnen: es gab weder einen Griff noch ein Schloss. Jeden Tag versuchten die fleißigen Männchen beim Aufgang Mirrous dieses Bollwerk einzunehmen. Und als sie schon fast verzweifelten, gab der feste Stahl nach: ein kleines Loch mit ungleichmäßigen Rändern, wie mit den Reißzähnen eines riesigen Tieres ausgerissen, klaffte im dunklen Korridor. Innerhalb einiger Augenblicke vergrößerten die Zwerge das Loch mit angestrengten Schlägen ihrer Äxte, und ein paar von ihnen von begaben sich mit brennenden Fackeln hindurch. Vor ihren Augen erstreckte sich eine sonderbare Gruft, gänzlich abgedeckt von silberweißem Spinnengewebe: Im Zentrum, auf einem kleinen Podium, erhob sich ein Sarkophag aus Ebenholz. Das dunkle Holz hatte sich glänzend erhalten, unberührt von der Zeit und den unterirdischen Insekten. Der schwere Deckel ließ sich nur mit Mühe bewegen, als die ganze Gruppe an Zwergen, keuchend und fluchend, sich dagegen stemmte, um ihn von der Stelle zu schieben. Endlich segelte die hölzerne Platte mit einem dumpfen Pfeifen und ausgedehnten Knirschen zu Boden, wo sie unter Gepolter zusammenbrach. In entfernten Korridoren hallte das donnernde Echo und kleine Steinchen bröckelten von den alten Wänden herunter. Im Sarkophag lag, als ob er lebendig wäre, ein Zauberer, in schwarzes, mit Goldstickereien verziertes Samt eingewickelt. Wenn die Zwerge die antike Sprache hätten entziffern könnten, so hätten sie mühelos die Inschrift auf der Tür lesen können und hätten gewusst, dass in der Gruft der Körper eines mächtigen Zauberers ruhte, der für die von ihm vollzogenen Übeltaten zur ewigen Vergessenheit verurteilt wurde. Aber die mutige Bergarbeiter wussten nichts davon. Das Einzige, was sie verstanden, war: das Grab gehörte einem Zauberer, denn niemand anderer hätte es geschafft, sich so gut in den feuchten Höhlen des Berges zu erhalten. Sie entschieden, nichts zu berühren, nur die Totenmakse vom Gesicht des Zauberers abzunehmen, um mit ihm ein Ritual durchzuführen und bei den Geistern um Vergebung für die Öffnung des Sarkophags zu bitten. Für alle Fälle mauerten sie den Eingang zur Gruft zu. Zurück im Tal, bemerkten die Zwerge, dass die Maske sich wesentlich verändert hatte. Ein unnatürlich großer Mund mit einem tierischen Zähnefletschen hatte sich ausgebreitet, scharfe Reißzähne hatten sich gebildet, und riesige leere, unheilverkündende Augenhöhlen klafften auf dem vor Schmerz entstellten Gesicht. Die Maske des Grauens, so nannten die Zwerge von nun an die häßliche Totenmaske, wurde im Lagerhaus unterbracht und erwartete mit Ungeduld ihre Stunde. Zum ersten Mal wurden ihre geheimnisvollen Fähigkeiten entgedeckt, als einer der Wächter sie sich zufällig aufsetzte. Im selben Augenblick flammte vor ihm ein herzzerreißendes Bild auf: der Zwerg ging im reißenden Fluss unter. Die Vision war so deutlich und detailliert, als wenn alles wirklich geschähe. Vor Angst zitternd, erzählte der Wächter, dass die teuflische Maske seine Gedanken gelesen, seine stärkste Angst erkannt und sie reproduziert hätte. Damals wurde die schreckliche Kraft der Totenmaske entdeckt! Jeder, der sie anzog, begann unheimliche Visionen und schreckliche Träume zu sehen, in denen widergespiegelt war, wovor sich er im Leben am meisten fürchtete. Einige sahen, wie rote Feuerflammen ihre Körper verschlangen, andere - den Fall aus einer unglaublichen Höhe auf spitze Steine, wieder andere - Monster, die ihren Körper in Stücke rissen. Eine unendliche Menge verschiedener Gestalten des Todes erstand vor den Augen der Unglücklichen. Es Schien, dass die unbekannte Kraft ins Unterbewußtsein eindrang und die furchtbarsten Alpträume zum Leben erweckte. Das Artefakt flösste den Zwergen Angst ein, sie fürchteten es. Es verwundert nicht, dass entschieden wurde, sie als Strafe zu verwenden. Wenn das Vergehen klein war, wie eine betrunkene Schlägerei oder ein kleiner Diebstahl, so wurde die Maske für einige Minuten, manchmal nur Augenblicke aufgesetzt. Und wenn jemand eine ernste Strafe verdiente, wurdeder Straftäter mit Lederriemen auf ein riesiges Brett gefesselt und die Maske des Grauens für lange Stunden und manchmal Tage aufgesetzt. Mancher ertrug diese Qualen nicht und starb, weil ihm das Herz riss, ein anderer wurde vor Angst verrückt. Die Maske des Grauens erfüllte die Schicksale von Verbrechern, der schwarze Zauberer setzte seine Übel sogar in der Vergessenheit fort, aber die weisen Zwerge fanden eine Möglichkeit, sie zum Guten zu Nutzen. Die strafende Kraft der Totenmaske war groß, sie half, ein friedliches Gleichgewicht im Elttal herzustellen. Aber genauso wie die Zwerge die Maske mit Leben füllten, so verließ die Magie sie, als der Letzte der Zwerge seine Existenz in der Welt Feo beendete. Viele Menschen und Magmaren, Zauberer und Propheten versuchten, die Kraft, die im Artefakt der Zwerge schlummerte, wiederzubeleben, aber bis jetzt ist es niemandem gelungen. Dennoch glauben viele, dass der Tag kommen wird, an dem die Maske des Grauens wieder jeden in den Abgrund der Ängste treiben wird, der es wagt die Totenmaske des bösen Zauberers aufzuprobieren.
Geierich- P'hadd-Bär
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Geheimwissen Story 22
Dir ist eine Erzählung eines umgekommenen Mitglieds einer Geheimabteilung der Chaoskämpfer in die Hände geraten. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.
Ich heiße Dschuntos, ich gehöre zum alten Geschlecht der Magmaren. Ich bin wie neun andere Krieger ein Mitglied der Eliteabteilung des Kampfs mit dem Chaos, geschaffen speziell für die Ausführung eines Supergeheimauftrags. Wir wurden sorgfältig ausgesucht, in unserer Gruppe gibt es Menschen und Magmaren - wir sind die Besten der Besten. Wir wurden auf die Insel Fei-Go geschickt, um das Netz der Schänder zu zerstören, das Übel im Keim zu vernichten. Wie die Organisatoren harausfanden, waren gerade die Schänder für die Verbreitung der Chaosität verantwortlich. Meistens erscheinen sie in Form von gewöhnlichsten Käfern, die zu den unglaublichsten Größen wachsen. Die Schänder bereiten «günstigen Boden» für dias Eindrigen der anderen Chaosdiener vor, sie befallen ganze Territorien, um das Übel überall anzusiedeln. Wenn wir ihre Höhle zerstören, können wir eine Menge an Tragödien verhindern. Niemand weiß etwas über die Durchführung der Operation, wir wurden im Voraus vorgewarnt, dass im Falle unserer Niederlage alle Namen und Details der Vergessenheit anheimfallen, alle Materialien der Sache werden aus den Seiten der Geschichte entfernt. Aber für das große Ziel sind wir bereit uns zu opfern. Ich bin der einzige Überlebende der Abteilung, aber meine Stunden sind gezählt: eine tiefe Wunde in der Brust beschleunigt meinen Übergang in die Welt der Toten. Ich muss erzählen, wie alles war, weil das Gesehene unglaublich war... Hier ist also meine Erzählung...Wir kamen auf den Fej-Go Inseln an, als Mirrous Strahlen schon unbarmherzig brannten. Es wurde entschieden, das Schiff in einer stillen Bucht zu lassen, weiter weg von neugierigen Augen. Wir bewegten uns tiefer in die Inseln, zur Höhle Schwarzes Loch, in der sich nach den Berechnungen derjenigen, die uns schickten, die Höhle der Schänder befand. Nach unseren Berechnungen sollte der Weg nicht viel Zeit beanspruchen, wenn nur nicht etwas ungeahntes geschehen würde. Und es geschah. Offensichtlich war unsere Ankunft nicht unbemerkt geblieben, und wir wurden plötzlich von einer ganzen Abteilung wütender GunglHos angegriffen. Riesige Stuzsäbel schwingend, die ganz rostig vom daran klebenden Blut aussahen, hieben die blutgierigen Monster schonungslos auf uns ein. Die unzusammenhängenden Laute, dumpfem Brüllen ähnlich, erschütterten die Luft. Wir schlugen uns verzweifelt, die ausgezeichnete Vorbereitung trug Früchte. Indem jeder seinen Platz einnahm, bauten wir uns n einer bestimmten Weise auf, was uns nicht nur half, Angriffe abzuwehren, sondern auch selbst anzugreifen. Als der Körper des letzten Gungl zu unseren Füßen fiel, geköpft, sah ich mich unruhig um. Alle waren heil, nur kleine Verwundungen und Müdigkeit waren zu sehen. Es wurde entschieden, eine halbe Stunde Rast zu machen, und danach die Reise zum Ziel fortzusetzen... Es war fast Mitternacht, als unsere Abteilung das Schwarze Loch erreichte, das an steil abfallenden Berghängen gelegen war. Lange, dreimal gerollte Stricke aus der haltbarsten Wolle des Beroner Tigers konnten einige Kämpfer halten. Sie waren gänzlich mit dicken Knoten übersäht, um den Abstieg und, im Falle des erfolgreichen Ausgangs, unseren Aufstieg nach oben zu erleichtern. Nachdem wir ein Ende des Seils befestigt hatten, ließen wir es in die Höhle hinab, und dann fingen wir an, einer nach dem anderen, mit einem Intervall von ein paar Minuten in den schwarzen Abgrund hinunter zu steigen. Als die weichen Lederstiefel des letzten Kriegers auf den Erdboden des Loches aufsetzten, gruppierten wir uns und bewegten uns durch die Labyrinthe der unterirdischen Höhle, ohne zu vergessen, Zeichen an den erdenen Wänden zu machen. Sich vorsichtig nach den Seiten umschauend, versuchte jeder, in den einförmigen Gängen irgendwelche Punkte oder Details zu finden, die im Gedächtnis hängen blieben, um den Rückweg zu finden, sollte er allein in den finsteren Gewölben bleiben. Wir bewegten uns vorsichtig und bemühten uns lautlos aufzutreten. Das trübe Licht der Fackel beleuchtete uns kaum den Weg, aber eine hellere Beleuchtung konnte dazu führen, dass wir entdeckt würden. Es schien, dass wir uns dem Ziel näherten: zu uns drangen immer öfter rgendwelche unverständliche Geräusche, riesige Schatten flimmerten in den Labyrinthen. Unerwartet versperrte uns ein Käfer von riesenhaften Umfängen den Weg, er erschien wie aus dem Nichts, als ob er sich aus der Erde gebildet hätte. Es war der unsere erste Begegnung mit einem Schänder hier. Den langen Schnurrbart bewegend, machte er keine Anstalten uns anzugreifen, es schien, dass er uns studierte. Es vergingen einige Augenblicke, bevor der mit einem dicken Panzer bedeckte Körper sich umwandte und in einem parallelen Korridor verschwand. Der Schänder bewegte sich ziemlich geschickt, man konnte ihn nicht plump nennen. Wir gingen weiter, aber schon nach einigen Metern ertönte der Schrei Warls, der am Ende unserer Gruppe ging. Wir sahen ein schreckliches Bild: hinter uns verschwand sein Körper in einem Erdtrichter, der von irgendeiner unglaublichen Kraft nach unten gezogen wurde. Es war unglaublich, aber uns entstand der Eindruck, dass dies eine Falle war: der Käfer-Spion lenkte uns ab, während die Anderen einen Gang direkt unter uns gruben. Ich spürte eine unangenehme Vibration unter den Beinen. Mit einer Geste wies ich meine Kampfgefährten darauf hin und wir stürzten uns Hals über Kopf vorwärts durch die finsteren Korridore. Die Erde tat sich auf und noch zwei Krieger verschwanden in ihrem Inneren. Im Augenwinkel sah ich, wie hinter uns Klumpen von Erde und Ton zu allen Seiten flogen und, die feste Erde durchbohrend, krabbelten abscheuliche Käfer-Schänder an die Oberfläche. Innerhalb eines Augenblicks überschwemmten sie den ganzen Gang und schnitten uns den Weg zum Rückzug ab. In die Dunkelheit zu laufen war sinnlos, und so zündeten wir noch ein paar Fackeln an. Der enge Durchgang führte uns in eine große Höhle mit vielen Eingängen und Ausgängen. Die Fackeln erhellten die Decke und dort sahen wir ein grausiges Bild! Alle Wände um uns und über unseren Köpfen waren mit winzigen länglichen Kokons behängt. Ein abscheulicher Schleim, der einen furchtbaren Gestank verbreitete, befestigte sie. Der ganze Fußboden der Höhle war mit Stückchen zerrissener Kokons übersät, die ihn wie eine braune Schale bedeckte. Immer wieder ertönte ein leichtes Knacksen, und aus einer kleinen Öffnung war eine klebrige Larve mit durchsichtigem, noch nicht hart gewordenem Panzer zu sehen. Wohin sollten wir laufen? Einer von uns warf sich in den entgegengesetzten Korridor, blieb aber unvermittelt stehen und begann zurückzuweichen. Wir saßen in der Falle! In allen Durchgängen waren Schänder, sie umringten uns von allen Seiten. Nach unserer Anordnung sollten wir das Nest der Kreaturen mit einer magischen Bombe sprengen, die in einem Leinensack auf meinem Rücken versteckt war. Das Nest war entgedeckt, jetzt war es an der Zeit zu handeln. Jeder von uns verstand deutlich, dass die Wege für den Rückzug abgeschnitten waren, und wir würden zusammen mit diesen Kreaturen umkommen, aber, die Mission scheitern zu lassen schien uns unmöglich. Mit den unzähligen Horden der Giganten zu kämpfen war sinnlos, wir waren nur noch zu siebt. Inzwischen umringten die Käfer-Schänder uns dicht. Ich ließ den Rucksack auf die Erde gleiten, löste den Bindfaden und nahm den schweren Behälter aus dicken Glas heraus. In dieser Kapsel befand sich etwas, das solch eine unglaubliche zerstörende Kraft besaß, die mehr als genug sein sollte, um das Kokonlager und seine Wächter dem Erdboden gleichzumachen. Ich schraubte vorsichtig den Deckel ab, und eine strahlende Energieansammlung vom Aussehen einer geschlossenen, Funken sprühenden Kugel hing in der Luft. Eine kleine Berührung – und alles würde zu Ende sein! Im Sack lag außerdem eine eiserne Ration, die ich im äussersten Notfall einsetzen konnte. Es waren Rollen der Teleportation, die einen Menschen oder Magmaren von einem Ort an einen anderen versetzen können. Ich hatte sie für einen besonderen Zweck bekommen: Ich sollte bei beliebigen Ausgang zurückkommen und alles berichten. Es fiel mir schwer meine Kameraden zurückzulassen, aber die Mission war wichtiger als alles andere, von mir hing zu viel ab. Ich nahm sie und begann langsam, ihren Inhalt wiederzugeben... Ich wachte auf, bereits in anderer Höhle, einer der Eingänge war mit Erde verschüttet – die Folgen der Explosion. Entweder schwächte die Chaosität die Kraft der Beschwörung, oder ich hatte nicht bis zum Ende gelesen, aber ich war immer noch unter der Erde. Ich stand auf, die blutende Wunde pressend, da bemerkte ich etwas, das mich aus der Dunkelheit ansah. Aus einem entfernten Winkel beobachtete mich ein Schänder, dessen riesige Umfänge alle früher Gesehenen übertrafen, mit kaltblütiger Ruhe! Ein mächtiges Muttertier, das Eier legte, aus deren Kokons später die jungen Einzelwesen entschlüpften würden, die Stammesmutter, die die Nachkommenschaft der zukünftigen Verbreiter der Chaosität zeugte! Wir hatten das Nest zerstört, aber nicht das, was Dutzende und Hunderte solcher Kokons von neuem schaffen kann. Die Käfer hatten uns ins Lager gebracht, vom Muttertier wegführend. Das, was das Übel gebahr, war immer noch am Leben, und es lag nicht mehr in meinen Kräften es zu zerstören. Waren unsere Bemühungen etwa vergeblich gewesen?! Wer wird diese wichtigen Informationen nach oben tragen...
Ich heiße Dschuntos, ich gehöre zum alten Geschlecht der Magmaren. Ich bin wie neun andere Krieger ein Mitglied der Eliteabteilung des Kampfs mit dem Chaos, geschaffen speziell für die Ausführung eines Supergeheimauftrags. Wir wurden sorgfältig ausgesucht, in unserer Gruppe gibt es Menschen und Magmaren - wir sind die Besten der Besten. Wir wurden auf die Insel Fei-Go geschickt, um das Netz der Schänder zu zerstören, das Übel im Keim zu vernichten. Wie die Organisatoren harausfanden, waren gerade die Schänder für die Verbreitung der Chaosität verantwortlich. Meistens erscheinen sie in Form von gewöhnlichsten Käfern, die zu den unglaublichsten Größen wachsen. Die Schänder bereiten «günstigen Boden» für dias Eindrigen der anderen Chaosdiener vor, sie befallen ganze Territorien, um das Übel überall anzusiedeln. Wenn wir ihre Höhle zerstören, können wir eine Menge an Tragödien verhindern. Niemand weiß etwas über die Durchführung der Operation, wir wurden im Voraus vorgewarnt, dass im Falle unserer Niederlage alle Namen und Details der Vergessenheit anheimfallen, alle Materialien der Sache werden aus den Seiten der Geschichte entfernt. Aber für das große Ziel sind wir bereit uns zu opfern. Ich bin der einzige Überlebende der Abteilung, aber meine Stunden sind gezählt: eine tiefe Wunde in der Brust beschleunigt meinen Übergang in die Welt der Toten. Ich muss erzählen, wie alles war, weil das Gesehene unglaublich war... Hier ist also meine Erzählung...Wir kamen auf den Fej-Go Inseln an, als Mirrous Strahlen schon unbarmherzig brannten. Es wurde entschieden, das Schiff in einer stillen Bucht zu lassen, weiter weg von neugierigen Augen. Wir bewegten uns tiefer in die Inseln, zur Höhle Schwarzes Loch, in der sich nach den Berechnungen derjenigen, die uns schickten, die Höhle der Schänder befand. Nach unseren Berechnungen sollte der Weg nicht viel Zeit beanspruchen, wenn nur nicht etwas ungeahntes geschehen würde. Und es geschah. Offensichtlich war unsere Ankunft nicht unbemerkt geblieben, und wir wurden plötzlich von einer ganzen Abteilung wütender GunglHos angegriffen. Riesige Stuzsäbel schwingend, die ganz rostig vom daran klebenden Blut aussahen, hieben die blutgierigen Monster schonungslos auf uns ein. Die unzusammenhängenden Laute, dumpfem Brüllen ähnlich, erschütterten die Luft. Wir schlugen uns verzweifelt, die ausgezeichnete Vorbereitung trug Früchte. Indem jeder seinen Platz einnahm, bauten wir uns n einer bestimmten Weise auf, was uns nicht nur half, Angriffe abzuwehren, sondern auch selbst anzugreifen. Als der Körper des letzten Gungl zu unseren Füßen fiel, geköpft, sah ich mich unruhig um. Alle waren heil, nur kleine Verwundungen und Müdigkeit waren zu sehen. Es wurde entschieden, eine halbe Stunde Rast zu machen, und danach die Reise zum Ziel fortzusetzen... Es war fast Mitternacht, als unsere Abteilung das Schwarze Loch erreichte, das an steil abfallenden Berghängen gelegen war. Lange, dreimal gerollte Stricke aus der haltbarsten Wolle des Beroner Tigers konnten einige Kämpfer halten. Sie waren gänzlich mit dicken Knoten übersäht, um den Abstieg und, im Falle des erfolgreichen Ausgangs, unseren Aufstieg nach oben zu erleichtern. Nachdem wir ein Ende des Seils befestigt hatten, ließen wir es in die Höhle hinab, und dann fingen wir an, einer nach dem anderen, mit einem Intervall von ein paar Minuten in den schwarzen Abgrund hinunter zu steigen. Als die weichen Lederstiefel des letzten Kriegers auf den Erdboden des Loches aufsetzten, gruppierten wir uns und bewegten uns durch die Labyrinthe der unterirdischen Höhle, ohne zu vergessen, Zeichen an den erdenen Wänden zu machen. Sich vorsichtig nach den Seiten umschauend, versuchte jeder, in den einförmigen Gängen irgendwelche Punkte oder Details zu finden, die im Gedächtnis hängen blieben, um den Rückweg zu finden, sollte er allein in den finsteren Gewölben bleiben. Wir bewegten uns vorsichtig und bemühten uns lautlos aufzutreten. Das trübe Licht der Fackel beleuchtete uns kaum den Weg, aber eine hellere Beleuchtung konnte dazu führen, dass wir entdeckt würden. Es schien, dass wir uns dem Ziel näherten: zu uns drangen immer öfter rgendwelche unverständliche Geräusche, riesige Schatten flimmerten in den Labyrinthen. Unerwartet versperrte uns ein Käfer von riesenhaften Umfängen den Weg, er erschien wie aus dem Nichts, als ob er sich aus der Erde gebildet hätte. Es war der unsere erste Begegnung mit einem Schänder hier. Den langen Schnurrbart bewegend, machte er keine Anstalten uns anzugreifen, es schien, dass er uns studierte. Es vergingen einige Augenblicke, bevor der mit einem dicken Panzer bedeckte Körper sich umwandte und in einem parallelen Korridor verschwand. Der Schänder bewegte sich ziemlich geschickt, man konnte ihn nicht plump nennen. Wir gingen weiter, aber schon nach einigen Metern ertönte der Schrei Warls, der am Ende unserer Gruppe ging. Wir sahen ein schreckliches Bild: hinter uns verschwand sein Körper in einem Erdtrichter, der von irgendeiner unglaublichen Kraft nach unten gezogen wurde. Es war unglaublich, aber uns entstand der Eindruck, dass dies eine Falle war: der Käfer-Spion lenkte uns ab, während die Anderen einen Gang direkt unter uns gruben. Ich spürte eine unangenehme Vibration unter den Beinen. Mit einer Geste wies ich meine Kampfgefährten darauf hin und wir stürzten uns Hals über Kopf vorwärts durch die finsteren Korridore. Die Erde tat sich auf und noch zwei Krieger verschwanden in ihrem Inneren. Im Augenwinkel sah ich, wie hinter uns Klumpen von Erde und Ton zu allen Seiten flogen und, die feste Erde durchbohrend, krabbelten abscheuliche Käfer-Schänder an die Oberfläche. Innerhalb eines Augenblicks überschwemmten sie den ganzen Gang und schnitten uns den Weg zum Rückzug ab. In die Dunkelheit zu laufen war sinnlos, und so zündeten wir noch ein paar Fackeln an. Der enge Durchgang führte uns in eine große Höhle mit vielen Eingängen und Ausgängen. Die Fackeln erhellten die Decke und dort sahen wir ein grausiges Bild! Alle Wände um uns und über unseren Köpfen waren mit winzigen länglichen Kokons behängt. Ein abscheulicher Schleim, der einen furchtbaren Gestank verbreitete, befestigte sie. Der ganze Fußboden der Höhle war mit Stückchen zerrissener Kokons übersät, die ihn wie eine braune Schale bedeckte. Immer wieder ertönte ein leichtes Knacksen, und aus einer kleinen Öffnung war eine klebrige Larve mit durchsichtigem, noch nicht hart gewordenem Panzer zu sehen. Wohin sollten wir laufen? Einer von uns warf sich in den entgegengesetzten Korridor, blieb aber unvermittelt stehen und begann zurückzuweichen. Wir saßen in der Falle! In allen Durchgängen waren Schänder, sie umringten uns von allen Seiten. Nach unserer Anordnung sollten wir das Nest der Kreaturen mit einer magischen Bombe sprengen, die in einem Leinensack auf meinem Rücken versteckt war. Das Nest war entgedeckt, jetzt war es an der Zeit zu handeln. Jeder von uns verstand deutlich, dass die Wege für den Rückzug abgeschnitten waren, und wir würden zusammen mit diesen Kreaturen umkommen, aber, die Mission scheitern zu lassen schien uns unmöglich. Mit den unzähligen Horden der Giganten zu kämpfen war sinnlos, wir waren nur noch zu siebt. Inzwischen umringten die Käfer-Schänder uns dicht. Ich ließ den Rucksack auf die Erde gleiten, löste den Bindfaden und nahm den schweren Behälter aus dicken Glas heraus. In dieser Kapsel befand sich etwas, das solch eine unglaubliche zerstörende Kraft besaß, die mehr als genug sein sollte, um das Kokonlager und seine Wächter dem Erdboden gleichzumachen. Ich schraubte vorsichtig den Deckel ab, und eine strahlende Energieansammlung vom Aussehen einer geschlossenen, Funken sprühenden Kugel hing in der Luft. Eine kleine Berührung – und alles würde zu Ende sein! Im Sack lag außerdem eine eiserne Ration, die ich im äussersten Notfall einsetzen konnte. Es waren Rollen der Teleportation, die einen Menschen oder Magmaren von einem Ort an einen anderen versetzen können. Ich hatte sie für einen besonderen Zweck bekommen: Ich sollte bei beliebigen Ausgang zurückkommen und alles berichten. Es fiel mir schwer meine Kameraden zurückzulassen, aber die Mission war wichtiger als alles andere, von mir hing zu viel ab. Ich nahm sie und begann langsam, ihren Inhalt wiederzugeben... Ich wachte auf, bereits in anderer Höhle, einer der Eingänge war mit Erde verschüttet – die Folgen der Explosion. Entweder schwächte die Chaosität die Kraft der Beschwörung, oder ich hatte nicht bis zum Ende gelesen, aber ich war immer noch unter der Erde. Ich stand auf, die blutende Wunde pressend, da bemerkte ich etwas, das mich aus der Dunkelheit ansah. Aus einem entfernten Winkel beobachtete mich ein Schänder, dessen riesige Umfänge alle früher Gesehenen übertrafen, mit kaltblütiger Ruhe! Ein mächtiges Muttertier, das Eier legte, aus deren Kokons später die jungen Einzelwesen entschlüpften würden, die Stammesmutter, die die Nachkommenschaft der zukünftigen Verbreiter der Chaosität zeugte! Wir hatten das Nest zerstört, aber nicht das, was Dutzende und Hunderte solcher Kokons von neuem schaffen kann. Die Käfer hatten uns ins Lager gebracht, vom Muttertier wegführend. Das, was das Übel gebahr, war immer noch am Leben, und es lag nicht mehr in meinen Kräften es zu zerstören. Waren unsere Bemühungen etwa vergeblich gewesen?! Wer wird diese wichtigen Informationen nach oben tragen...
Geierich- P'hadd-Bär
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Anmeldedatum : 23.01.11
Story 23
„Die letzte Nacht“.
Über Sodvais herrscht das Unwetter,
kreist der Schneesturm im wilden Tanz
An der Schwelle eines neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.
In den Dörfern wirken frohe Hände,
rodeln Kinder den lieben, langen Tag.
Und wie Gold glänzen Kugeln und Sterne
an der Tanne immergrünem Zweig.
Und der blaue Rauch steigt in die Lüfte,
und im Ofen liegt schläfrig die Glut,
frisches Brot verströmt seine Düfte,
über Sodvais bricht Dunkel herein.
Doch auf einmal verstummt alles Leben,
eilt ein Wächter erschöpft in den Hof,
fällt entkräftet nieder vor dem Ält'sten,
nur ein Wort noch: "Krofdor!" - Er ist tot.
Und die Alten beten in den Hütten,
Und das Volk steht stumm wartend davor,
Kinder lassen schnell ihr Spielzeug fallen,
auf dem Hof, auf der Eisbahn, am Tor.
Trotz der Schlösser, trotz aller Türen
dringt die wilde Schar in den Hof,
hundert Krofdors, verachtet, gemieden,
säen Tod und Verderben im Dorf.
Nur der Kampfgeist herrscht in ihren Köpfen,
Schwertgeklirr durch die Stille erklingt,
Über Dächern liegt die Glut des Leidens,
wie der Kampf es allzeit mit sich bringt.
Etwas liegt im Wahrsinn des Kampfes,
in dem wilden Tanz dieser Schlacht,
in der stillen Raserei der Augen
paart sich Ruhe mit Leidenschaft.
Und die Krofdors zogen aus dem Dorfe,
nahmen mit sich den Sieg und den Schatz.
Sie bewiesen den Willen zur Freiheit,
lieben sie mehr als jedes Gesetz.
Und in Sodvais herrscht das Unwetter,
wieder dreht sich der Schneesturm im Tanz,
und am ersten Tag des neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.
Wieder eilt die Zeit wie im Fluge,
kommt der Kampf und zieht wieder davon.
Doch noch immer trägt die schwere Bürde
dieses stolze, unbändige Volk.
Über Sodvais herrscht das Unwetter,
kreist der Schneesturm im wilden Tanz
An der Schwelle eines neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.
In den Dörfern wirken frohe Hände,
rodeln Kinder den lieben, langen Tag.
Und wie Gold glänzen Kugeln und Sterne
an der Tanne immergrünem Zweig.
Und der blaue Rauch steigt in die Lüfte,
und im Ofen liegt schläfrig die Glut,
frisches Brot verströmt seine Düfte,
über Sodvais bricht Dunkel herein.
Doch auf einmal verstummt alles Leben,
eilt ein Wächter erschöpft in den Hof,
fällt entkräftet nieder vor dem Ält'sten,
nur ein Wort noch: "Krofdor!" - Er ist tot.
Und die Alten beten in den Hütten,
Und das Volk steht stumm wartend davor,
Kinder lassen schnell ihr Spielzeug fallen,
auf dem Hof, auf der Eisbahn, am Tor.
Trotz der Schlösser, trotz aller Türen
dringt die wilde Schar in den Hof,
hundert Krofdors, verachtet, gemieden,
säen Tod und Verderben im Dorf.
Nur der Kampfgeist herrscht in ihren Köpfen,
Schwertgeklirr durch die Stille erklingt,
Über Dächern liegt die Glut des Leidens,
wie der Kampf es allzeit mit sich bringt.
Etwas liegt im Wahrsinn des Kampfes,
in dem wilden Tanz dieser Schlacht,
in der stillen Raserei der Augen
paart sich Ruhe mit Leidenschaft.
Und die Krofdors zogen aus dem Dorfe,
nahmen mit sich den Sieg und den Schatz.
Sie bewiesen den Willen zur Freiheit,
lieben sie mehr als jedes Gesetz.
Und in Sodvais herrscht das Unwetter,
wieder dreht sich der Schneesturm im Tanz,
und am ersten Tag des neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.
Wieder eilt die Zeit wie im Fluge,
kommt der Kampf und zieht wieder davon.
Doch noch immer trägt die schwere Bürde
dieses stolze, unbändige Volk.
Don Kanallie- P'hadd-Bär
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Alter : 33
Story 25
Dir ist eine Erzählung eines überlebenden Magmaren-Kriegers, aufgezeichnet von ihm selbst nach einem Besuch der Tallaar-Säle, in die Hände geraten.
Ich lebe... Das erscheint mir unglaublich... Habe ich wirklich inmitten diesem wütenden Wahnsinn überlebt?... Ginge es nach meinem Willen, würde ich für immer diese schrecklichen Stunden aus meinem Gedächtnis streichen und mich niemals an diese maßlose Wut erinnern, aber ich muss das alles jetzt aufschreiben, solange die Bilder so lebendig sind... Irdenwann einmal wird jemand meine Erzählung lesen. vielleicht wird er mich für einen Geisteskranken halten, aber es ist alles wahr, es ist mir tatsächlich passiert... Die Aufzeichnungen sind fragmentarisch, aber ich schreibe, mich selbst überwindend, meine Geschichte auf.
Ich wachte auf der Erde auf, ausgestreckt in einer unwahrscheinlichen Pose, als wenn man mich aus riesiger Höhe geworfen hätte. Ich fühlte einen leichten Schauder, mein ganzer Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, aber nicht vor Kälte, wie mir scheint... Ich versuchte aufzustehen, aber fiel vor Erschöpfung zurück auf die Erde. Meine Kleidung war von etwas Klebrigem durchtränkt, ich war voller Schweiß, der in langsamen Tropfen an mir herabfloss, über mein Gesicht, meinen Körper, und das ohnehin nasse Hemd durchweichte. Nach allem zu urteilen, hatte ich keine Rüstung an und ich... ich war voller Blut, das war die klebrige Flüssigkeit, menschliches und... Himmlische Kräfte! Auf mir war auch Magmarenblut! Unsere Lava erkenne ich sofort. War es meine oder... Im Gehirn blitzten Erinnerungenfetzen auf. Ich hatte sowohl Fremde, als auch meine eigene Leute getötet... Das waren die ersten Gedanken, die mir in den Kopf kamen, als ich müde und kraftlos erwachte. Ich lag mit geschlossenen Augen, unfähig sogar mich leicht zu bewegen, und versuchte zu verstehen, wo ich mich befand. Das rechte Auge war komplett angeschwollen, ich strengte mich an, es zu öffnen, aber es war vergeblich, die Haut war ganz dick und unglaublich verschrammt. Außerdem durchbohrte ein höllischer Schmerz meinen ganzen Körper... Ich öffnete das linke Auge ein wenig, zum Glück hat es nicht gelitten. Und sofort erblickte ich ein Gebäude, eine nicht weit entfernt stehender Koloss, ein riesiger Tempel aus Stein, der von der Zeit und der Feuchtigkeit erodiert war. Augenblicklich tauchten unheimliche Bilder des Erlebten in meinem Bewusstsein auf. Ich erinnerte mich an alles... alles, was mit mir die letzten Stunden geschehen war, nachdem ich, überzeugt von meiner Besonderheit und Standhaftigkeit, die Schwelle der finsteren Tallaar-Säle überschritt.
Ein schmaler Lichtstreifen fiel durch die Spalte der massiven Tür, aber außer dieser trüben Beleuchtung war der alte Tempel in Finsternis getaucht. Allmählich gewöhten sich meine Augen an die Dunkelheit, ich blieb stehen und fing an, mich nach allen Seiten umzuschauen. Die Wände des Saals waren mit Aufschriften in einer mir unverständlichen Sprache und seltsamen Zeichnungen übersät, die sichtbar waren, obwohl alles ringsumher mit Blut bespritzt war. An manchen Stellen war es getrocknet und hatte sich in dicken graubraunen Schorf verwandelt, und anderswo war es noch ganz frisch, als wenn es erst vor ein paar Minuten vergossen worden war. Auf der Erde waren auch Blutspuren sichtbar, aber es waren nirgendwo tote Körper. Verlassen, schweigend, unheilverkündend... Ich schaute mir die Darstellungen genauer an. Eine von ihnen, in der Mitte der Wand, stellte einen Kämpfer dar, der von einem Schwert durchbohrt ist. In seinen Händen hielt er ein Herz, und sein Gesicht zeigte erstarrte Tränen und Schmerz. Leiden, ja, Leiden – das fiel mir als erstes ein. Wenn ich in diesem Moment gewusst hätte, wie richtig ich die Zeichnung gedeutet hatte, die diesem Saal seinen Namen gab! Mir schien es, als wenn ich irgendwelche Geräusche, das Flüstern von Jemandem hörte, aber ich verstand nichts. Meine Gedanken verwirrten sich, als wenn sie jemand vernebelte, dafür verschärften sich meine Sehkraft und mein Gehör. Etwas Dunkles drang bis in mein Inneres durch. Bosheit, ich fühlte Bosheit. Plötzlich hörte ich ein langgezogenes Knarren. Ich schaute mich heftig um und sah, dass die Tür in den Saal sich schnell schloss. Ich warf mich auf sie, aber ich schaffte es nicht einmal ein paar Schritte zu machen, als sie mit Gepolter zuschlug. Alle Versuche, die Tür aufzustoßen waren nicht von Erfolg gekrönt: sie gab nicht nach, sie war felsenfest verschlossen, felsenfest... ein unerwartet helles Licht blendete mich: neben mir an der Wand flammte eine Fackel auf, dann noch eine und noch eine, bis der ganze Saal von ihrem warmen Licht erhellt war. Und erst dann bemerkte ich, dass mich vom entfernten Ende des Saals ein Mensch anblickte, eingekleidet in eine Stahlrüstung. Ich fühlte, wie sich mein Körper anspannte und presste die Hand fester um das Schwert. In mir brodelte alles, in den Schläfen klopfte es, meine Augen füllten sich mit Blut. Wahrscheinlich empfindet so ein Tier, wenn es Beute wittert. Unbändige Wut hatte mich ergriffen: ich wollte sofort denjenigen töten und zerstückeln, der furchtlos vor mir stand und mich ansah. Ich verstand im Nachhinein nicht, was mit meinem Bewusstsein in jenem Moment geschah! Ich war wie ausgewechselt, in meinem Kopf war nur ein Gedanke: zerstören, zerstören, zerstören... Ich stürzte mich auf den Fremden und erfüllte die alten Wände des verfluchten Tempels mit einem wilden Heulen. Nach einigen Minuten war alles zu Ende... Der Körper des fremden Kämpfers lag in Stücken als lebloser Haufen auf dem Boden, der Kopf war ein wenig weiter weggerollt. Schwer atmend schüttelte ich den Kopf, ungläubig, dass das meine Hände getan hatten! Ein Schleier sank von meinen Augen und befreite für den Bruchteil einer Sekunde meinen Verstand. Ich bin ein Krieger, die Schlacht ist mein Leben, ich muss häufig töten, aber niemals habe ich es mit solchem Vergnügen und solcher Wut getan. Ich fühlte in mir etwas Fremdes, etwas Dunkles, Verderbliches, dass sich als langsames Gift in meinem Körper ausbreitete und zu den heimlichsten Winkeln meines Bewusstseins gelangte. Mit einem leisen Knarren öffnete sich vor mir die Tür, als wenn eine unbekannte Kraft mich einlud, die Bekanntschaft mit dem Tempel fortzusetzen. Zurück konnte nicht, der Ausgang war verschlossen, ies gab nur einen Weg für mich – vorwärts. Die Säle wechselten sich nacheinander ab. Alles geschah in ihnen wie nach einem vorbestimmten Drehbuch, das, wie es schien, der Tod selbst geschrieben hatte! Nur mit dem Unterschied, dass die Wut in mir jedesmal mit doppelter Kraft brodelte. Ich war immer mehr vom Blutdurst besessen, meine Kraft wuchs, und meine Reaktionsschnelligkeit war einfach erstaunlich. Es Schien, als ob ich den Schmerz gar nicht fühlte, ich war mich in den Kampf, ich strebte danach zu töten, ich ersehte den Tod des Feindes so wie nichts anderes jemals in meinem Leben. Einen der Kämpfer, auf den ich traf, zerriss ich praktisch mit bloßen Händen. Bis jetzt höre ich seine Schreie, seine tödlichen Schreie... Ich könnte mich damit rechtfertigen, dass es Selbstverteidigung war, waren meine Gegner doch ebenso besessen wie mich, oder damit, dass ich eine edle Tat vollbrachte, aber wozu... Ich weiß, das ich den Mord genoss. Ich war ein Henker, unbarmherzig, raffiniert, ungehemmt. Das, was mein Bewusstsein erfasst hatte, ließ mich sowohl auf Menschen, als auch auf Magmaren losgehen. Und ich fürchte mir vorzustellen, hätte ich es geschafft, den wütenden Geist zu beherrschen, wenn dort mein Vater oder Bruder gewesen wäre, weil ich die Antwort, die bittere Wahrheit kenne. Tallaars schwarzer, blinder Wille unterwirfst alle, macht alle gleich. Ich hätte jeden getötet, weil ich ganz in der Macht des Tempels war! Ich bin durch alle seine Säle gegangen, und ich erinnere mich an jeden so, als wäre ich gerade erst aus ihm herausgegangen. Aber, was weiter war, nachdem dich den letzten durchlaufen habe... Wie ich auf die Erde nicht weit vom Tempel geraten bin, das weiß ich nicht...
Ich lebe... Das erscheint mir unglaublich... Habe ich wirklich inmitten diesem wütenden Wahnsinn überlebt?... Ginge es nach meinem Willen, würde ich für immer diese schrecklichen Stunden aus meinem Gedächtnis streichen und mich niemals an diese maßlose Wut erinnern, aber ich muss das alles jetzt aufschreiben, solange die Bilder so lebendig sind... Irdenwann einmal wird jemand meine Erzählung lesen. vielleicht wird er mich für einen Geisteskranken halten, aber es ist alles wahr, es ist mir tatsächlich passiert... Die Aufzeichnungen sind fragmentarisch, aber ich schreibe, mich selbst überwindend, meine Geschichte auf.
Ich wachte auf der Erde auf, ausgestreckt in einer unwahrscheinlichen Pose, als wenn man mich aus riesiger Höhe geworfen hätte. Ich fühlte einen leichten Schauder, mein ganzer Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, aber nicht vor Kälte, wie mir scheint... Ich versuchte aufzustehen, aber fiel vor Erschöpfung zurück auf die Erde. Meine Kleidung war von etwas Klebrigem durchtränkt, ich war voller Schweiß, der in langsamen Tropfen an mir herabfloss, über mein Gesicht, meinen Körper, und das ohnehin nasse Hemd durchweichte. Nach allem zu urteilen, hatte ich keine Rüstung an und ich... ich war voller Blut, das war die klebrige Flüssigkeit, menschliches und... Himmlische Kräfte! Auf mir war auch Magmarenblut! Unsere Lava erkenne ich sofort. War es meine oder... Im Gehirn blitzten Erinnerungenfetzen auf. Ich hatte sowohl Fremde, als auch meine eigene Leute getötet... Das waren die ersten Gedanken, die mir in den Kopf kamen, als ich müde und kraftlos erwachte. Ich lag mit geschlossenen Augen, unfähig sogar mich leicht zu bewegen, und versuchte zu verstehen, wo ich mich befand. Das rechte Auge war komplett angeschwollen, ich strengte mich an, es zu öffnen, aber es war vergeblich, die Haut war ganz dick und unglaublich verschrammt. Außerdem durchbohrte ein höllischer Schmerz meinen ganzen Körper... Ich öffnete das linke Auge ein wenig, zum Glück hat es nicht gelitten. Und sofort erblickte ich ein Gebäude, eine nicht weit entfernt stehender Koloss, ein riesiger Tempel aus Stein, der von der Zeit und der Feuchtigkeit erodiert war. Augenblicklich tauchten unheimliche Bilder des Erlebten in meinem Bewusstsein auf. Ich erinnerte mich an alles... alles, was mit mir die letzten Stunden geschehen war, nachdem ich, überzeugt von meiner Besonderheit und Standhaftigkeit, die Schwelle der finsteren Tallaar-Säle überschritt.
Ein schmaler Lichtstreifen fiel durch die Spalte der massiven Tür, aber außer dieser trüben Beleuchtung war der alte Tempel in Finsternis getaucht. Allmählich gewöhten sich meine Augen an die Dunkelheit, ich blieb stehen und fing an, mich nach allen Seiten umzuschauen. Die Wände des Saals waren mit Aufschriften in einer mir unverständlichen Sprache und seltsamen Zeichnungen übersät, die sichtbar waren, obwohl alles ringsumher mit Blut bespritzt war. An manchen Stellen war es getrocknet und hatte sich in dicken graubraunen Schorf verwandelt, und anderswo war es noch ganz frisch, als wenn es erst vor ein paar Minuten vergossen worden war. Auf der Erde waren auch Blutspuren sichtbar, aber es waren nirgendwo tote Körper. Verlassen, schweigend, unheilverkündend... Ich schaute mir die Darstellungen genauer an. Eine von ihnen, in der Mitte der Wand, stellte einen Kämpfer dar, der von einem Schwert durchbohrt ist. In seinen Händen hielt er ein Herz, und sein Gesicht zeigte erstarrte Tränen und Schmerz. Leiden, ja, Leiden – das fiel mir als erstes ein. Wenn ich in diesem Moment gewusst hätte, wie richtig ich die Zeichnung gedeutet hatte, die diesem Saal seinen Namen gab! Mir schien es, als wenn ich irgendwelche Geräusche, das Flüstern von Jemandem hörte, aber ich verstand nichts. Meine Gedanken verwirrten sich, als wenn sie jemand vernebelte, dafür verschärften sich meine Sehkraft und mein Gehör. Etwas Dunkles drang bis in mein Inneres durch. Bosheit, ich fühlte Bosheit. Plötzlich hörte ich ein langgezogenes Knarren. Ich schaute mich heftig um und sah, dass die Tür in den Saal sich schnell schloss. Ich warf mich auf sie, aber ich schaffte es nicht einmal ein paar Schritte zu machen, als sie mit Gepolter zuschlug. Alle Versuche, die Tür aufzustoßen waren nicht von Erfolg gekrönt: sie gab nicht nach, sie war felsenfest verschlossen, felsenfest... ein unerwartet helles Licht blendete mich: neben mir an der Wand flammte eine Fackel auf, dann noch eine und noch eine, bis der ganze Saal von ihrem warmen Licht erhellt war. Und erst dann bemerkte ich, dass mich vom entfernten Ende des Saals ein Mensch anblickte, eingekleidet in eine Stahlrüstung. Ich fühlte, wie sich mein Körper anspannte und presste die Hand fester um das Schwert. In mir brodelte alles, in den Schläfen klopfte es, meine Augen füllten sich mit Blut. Wahrscheinlich empfindet so ein Tier, wenn es Beute wittert. Unbändige Wut hatte mich ergriffen: ich wollte sofort denjenigen töten und zerstückeln, der furchtlos vor mir stand und mich ansah. Ich verstand im Nachhinein nicht, was mit meinem Bewusstsein in jenem Moment geschah! Ich war wie ausgewechselt, in meinem Kopf war nur ein Gedanke: zerstören, zerstören, zerstören... Ich stürzte mich auf den Fremden und erfüllte die alten Wände des verfluchten Tempels mit einem wilden Heulen. Nach einigen Minuten war alles zu Ende... Der Körper des fremden Kämpfers lag in Stücken als lebloser Haufen auf dem Boden, der Kopf war ein wenig weiter weggerollt. Schwer atmend schüttelte ich den Kopf, ungläubig, dass das meine Hände getan hatten! Ein Schleier sank von meinen Augen und befreite für den Bruchteil einer Sekunde meinen Verstand. Ich bin ein Krieger, die Schlacht ist mein Leben, ich muss häufig töten, aber niemals habe ich es mit solchem Vergnügen und solcher Wut getan. Ich fühlte in mir etwas Fremdes, etwas Dunkles, Verderbliches, dass sich als langsames Gift in meinem Körper ausbreitete und zu den heimlichsten Winkeln meines Bewusstseins gelangte. Mit einem leisen Knarren öffnete sich vor mir die Tür, als wenn eine unbekannte Kraft mich einlud, die Bekanntschaft mit dem Tempel fortzusetzen. Zurück konnte nicht, der Ausgang war verschlossen, ies gab nur einen Weg für mich – vorwärts. Die Säle wechselten sich nacheinander ab. Alles geschah in ihnen wie nach einem vorbestimmten Drehbuch, das, wie es schien, der Tod selbst geschrieben hatte! Nur mit dem Unterschied, dass die Wut in mir jedesmal mit doppelter Kraft brodelte. Ich war immer mehr vom Blutdurst besessen, meine Kraft wuchs, und meine Reaktionsschnelligkeit war einfach erstaunlich. Es Schien, als ob ich den Schmerz gar nicht fühlte, ich war mich in den Kampf, ich strebte danach zu töten, ich ersehte den Tod des Feindes so wie nichts anderes jemals in meinem Leben. Einen der Kämpfer, auf den ich traf, zerriss ich praktisch mit bloßen Händen. Bis jetzt höre ich seine Schreie, seine tödlichen Schreie... Ich könnte mich damit rechtfertigen, dass es Selbstverteidigung war, waren meine Gegner doch ebenso besessen wie mich, oder damit, dass ich eine edle Tat vollbrachte, aber wozu... Ich weiß, das ich den Mord genoss. Ich war ein Henker, unbarmherzig, raffiniert, ungehemmt. Das, was mein Bewusstsein erfasst hatte, ließ mich sowohl auf Menschen, als auch auf Magmaren losgehen. Und ich fürchte mir vorzustellen, hätte ich es geschafft, den wütenden Geist zu beherrschen, wenn dort mein Vater oder Bruder gewesen wäre, weil ich die Antwort, die bittere Wahrheit kenne. Tallaars schwarzer, blinder Wille unterwirfst alle, macht alle gleich. Ich hätte jeden getötet, weil ich ganz in der Macht des Tempels war! Ich bin durch alle seine Säle gegangen, und ich erinnere mich an jeden so, als wäre ich gerade erst aus ihm herausgegangen. Aber, was weiter war, nachdem dich den letzten durchlaufen habe... Wie ich auf die Erde nicht weit vom Tempel geraten bin, das weiß ich nicht...
Geierich- P'hadd-Bär
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